Die Täter sind zwei 15- und ein 13-Jähriger Messerstecher von Wickrath bekannt

Wickrath · Mit einem vermeintlich harmlosen Streit unter Teenagern hatte es am 21. Juni angefangen – mit einer Messerstecherei endete es – für den 17-jährigen K.*, der seinen Freund P.* schützen wollte, fast tödlich. Inzwischen sind die Täter bekannt.

Thomas W. hat ein Foto vom Tatort gemacht. „Hier wurde mein Sohn fast umgebracht“, sagt er. „Für mich ist es unerträglich, hier zu sein, ich werde diesen Ort künftig meiden.“

Foto: privat

Sie standen an der Treppe unterhalb der Kirche, als der Junge vom Vortag mit zwei weiteren auftauchte und sich ein Streit entfachte. Der Junge vom Vortag prügelte auf P. ein, sprühte ihm Pfefferspray ins Gesicht, zückte dann ein Messer und stach es K. in die Brust. Danach gab er sein Messer an einen anderen weiter, der wiederum P. verletzte. Der dritte Jugendliche blieb unbeteiligt. Alle drei flüchteten dann den Berg hinauf zur Kirche. Die Fahndung der Polizei inklusive Spürhunden verlief erfolglos. Erst am Donnerstag, eine Woche nach der Tat, kennt die Mordkommission die Identität der drei Tatverdächtigen: Es sind zwei 15- und ein 13-jähriger Junge. Einer der 15-Jährigen hatte nach Identifizierung durch die Mordkommission seine Beteiligung an der Tat gestanden. Bei einer Durchsuchung zuhause bei den Jungen wurde ein Messer gefunden – vermutlich die Tatwaffe. Der 15-Jährige sowie der 13-Jährige befinden sich wieder in der Obhut ihrer Eltern. Der andere 15-jährige Tatverdächtige befindet sich zurzeit nicht in Deutschland. Alle drei Tatverdächtigen sind bereits durch Gewalt- und Eigentumsdelikte polizeilich in Erscheinung getreten.

Die Mordkommission ermittelt noch, um die jeweilige Tatbeteiligung herauszubekommen. Wie auch K.’s Vater lobt sie die Mitwirkung vieler Jugendlicher aus Wickrath, die recherchiert und wertvolle Hinweise gegeben haben. K. ist inzwischen wieder zuhause, kuriert seine schwere Verletzung aus und verarbeitet seine traumatische Erfahrung. Aus dem geplanten Ferienjob, bei dem er sich Geld für seinen Führerschein verdienen wollte, wird wohl nichts.

* Namen sind der Red. bekannt