NABU: Wanloer Umgehung wird zur Todesfalle Hunderte tote Amphibien gezählt

Wanlo · Allein in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 22. auf 23. März, zählten Mitglieder des NABU Mönchengladbach 270 tote Amphibien auf der Wanloer Umgehungsstraße. Der NABU fordert schnelle Abhilfe.

Der NABU Mönchengladbach zählt vermehrt tote Amphibien auf der Wanloer Umgehungsstraße.

Foto: Claudia Amels

Die Wanloer Umgehungsstraße wird nach Ansicht des NABU Mönchengladbach immer mehr zur Todesfalle für heimische Amphibien. Die Zahl der toten Tiere lag alleine am vergangenen Wochenende bei 270, und das obwohl in den Abend- und Morgenstunden insgesamt zehn Amphibienschützer unterwegs waren, um das Schlimmste zu verhindern.

204 tote Amphibien wurden im Jahr 2023 gezählt, ein Jahr später waren es 579 tote Amphibien während der ganzen Saison. In diesem Jahr hat der NABU bereits 418 tote Tiere gezählt – „und die Saison beginnt gerade erst“, so Michael Thissen vom NABU Mönchengladbach. Gerade jetzt mit steigenden Temperaturen und zunehmender Feuchtigkeit kämen Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche aus ihren Verstecken und starteten die Wanderung zu ihren Laichgewässern.

Die Amphibienschützer kritisieren, dass immer mehr Verkehrswege, wie zum Beispiel die Wanloer Umgehungsstraße, die natürlichen Wanderwege der Kröten, Frösche und Molche durchschneiden würden. Schnelle Abhilfe könne hier nur eine fest installierte Amphibienleiteinrichtung mit entsprechenden Querungstunneln schaffen. „Dies würde auch für Autofahrer mehr Sicherheit bringen, die wegen den Tieren ins Rutschen kommen könnten oder plötzliche Ausweichmanöver durchführen würden“, sagt der NABU.

Die Amphibienschützer vor Ort fordern die sofortige Umsetzung einer solchen Maßnahme. „Die Population der Amphibien wird erheblich dezimiert und kann auf Dauer komplett ausgelöscht werden, wenn keine Gegenmaßnahme getroffen werden“, betont Thissen.