Der hiesige Caritasverband beschäftigt in Mönchengladbach, Jüchen und Korschenbroich 842 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind 37 mehr als im Vorjahr. „Das zeigt, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind“, so Dr. Christof Wellens, Vorsitzender der Caritas Mönchengladbach, „wir zahlen gute Gehälter und bieten viele Zusatzleistungen. Unsere zusätzliche Altersversorgung ist obligatorisch“. Das gehört zu den positiven Nachrichten aus der Jahresbilanz 2024 der Caritas Mönchengladbach. Auch, dass fast 300 Ehrenamtliche helfen und über 100 000 Euro Spendengelder über den PS-Zweckertrag der Sparkasse, eine Sammelaktion des Mönchengladbacher Unternehmers Reiner Brenner und die Magda Hertz-Dyrks Stiftung reingekommen sind, gehört zu den guten Nachrichten.
Die Caritas versteht sich vor allem als Helferin für Menschen in Not. Jahresmotto und Kampagne 2025 ist deshalb auch: „Da kann ja jeder kommen“. Denn die Tür soll für alle offen stehen.
Doch an dem Punkt wird es schwierig: „Es wird immer schwerer, soziale Arbeit auskömmlich zu finanzieren“, so Geschäftsführer Frank Polixa. Als ein Erfolg sieht er deshalb auch die Teilnahme von Caritas-Mitarbeitern an einer Demo in Düsseldorf am 13. November letzten Jahres an. „Es ging darum, geplante Kürzungen der Landesregierung im Sozialbereich zu stoppen“, so Polixa. Zum Teil sei das auch gelungen, aber das sei nicht genug. „Wir unterstützen jeden Tag einige Tausend Menschen“, sagt er, aber man ersticke in Bürokratie – etwa, wenn es um Neu- und Umbauten gehe.
Dennoch gibt es geplante neue Projekte, etwa eine weitere Tagespflegeeinrichtung für ältere Menschen im Neubaugebiet Pfarrer-Walter-Weg in Giesenkirchen, 15 barrierefreie Service-Wohnungen für Senioren und den Tagestreff für Wohnungslose in der Albertusstraße.
Dass es gegen letzteren Proteste aus der Nachbarschaft gebe, zeige, dass der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckle, so Polixa, „das ist befremdlich und unchristlich“. Bei Gesprächen mit der Bürgerinitiative habe sich gezeigt, dass die meisten bislang nicht einmal bemerkt hätten, dass an der selben Adresse bereits seit vier Jahren ein Mittagstisch für Wohnungslose existiere. Es gehe um Wohnungslose, nicht um Drogensüchtige.
Auch Jubiläen gab es zu feiern, etwa das zehnjährige Bestehen die Caritas-Tagespflege in Venn und in Giesenkirchen der 50. Geburtstag des Caritas-Pflegewohnhauses.
Ein weiterer Akzent liegt auf Kindern und Familien. So konnte das Caritas-Frühförderzentrum um zehn Plätze erweitert werden. Im vergangen Jahr wurden hier rund 300 Kinder bis sieben Jahre mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen unterstützt. Eine Zertifizierung als Familienzentrum hat 2024 der inklusive Kindergarten in der Urftstraße bekommen. Außerdem ist das Atelier in der Paul-Moor-Schule eröffnet worden – ein Begegnungsort für Workshops und Kunstprojekte. Das Atelier ist eins von drei Caritas-Gebäuden mit Dachbegrünung, denn des Themas Nachhaltigkeit nimmt sich Caritas auch zunehmend an.