Mit Treppenhauskonzerten fing alles an
Osterath · Vergangenen Freitag fand das 202. Galeriekonzert vor restlos ausverkauftem Haus statt. Es sollte das Letzte sein, denn im Sommer geht Konrad Mönter mit 87 Jahren in den verdienten Ruhestand.
Im Jahre 1983 richtete Konrad Mönter in der alten Denkmalgeschützten Dampfmühle am Kirchplatz im Herzen von Osterath und im Schatten der katholischen Kirche St. Nikolaus zuerst auf drei Etagen sein Bücherhaus ein. Dort, wo früher Dampfmaschinen und Pferde stampften, finden bis heute Bücher, Kunst und Kultur ein in Deutschland einmaliges Zuhause, indem vom Bestseller bis zur Rarität alles zu finden war. Zu den ersten Lesungen und legendären „Treppenhauskonzerten“ versammelten sich die Gäste im offenen Treppenhaus der Bücherei und hörten den Vorlesungen und Konzerten im Stehen zu. „Unser Konzept war von Anfang an Bücher, Kunst und Musik unter einem Dach zu vereinen“, so der rüstige Buchliebhaber.
Fünf Jahre später schuf Konrad Mönter seinen Lebenstraum, der bis heute Bücher, Kunst und Kultur unter einem Dach vereint. In umgebauten Nebenhäusern finden bis heute Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler und Künstlerinnen, organisierte Konrad Mönter Literatur-Veranstaltungen sowie die überregional bekannten Galeriekonzerte. Bis zu 180 Personen finden in den Räumlichkeiten Platz. Aus dem Osterather Buch- und Kunstkabinett ging auch die ein oder andere musikalische Karriere hervor. Der heute weltweit zu den erfolgreichsten chinesischen Musikern zählende Haiou Zhang gab bei Mönter sein erstes Konzert und denkt heute noch daran. „Mich hat das besondere Ambiente und das wunderbare Instrument enthusiastisch angesprochen.“ Seither kommt er einmal im Jahr in den Meerbuscher Stadtteil.
Vergangenen Freitag fand so das 202. Galeriekonzert vor restlos ausverkauftem Haus statt. Es sollte das Letzte sein, denn im Sommer geht Konrad Mönter mit 87 Jahren in den verdienten Ruhestand.
Zum letzten Konzert konnte Konrad Mönter keine geringere als die Präsidentin der Chopin-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland, Aleksandra Mikulska, verpflichten. Aleksandra Mikulska gehört zu den bedeutendsten Vertretern einer jungen Generation von Ausnahmepianisten. Die von Frederic Chopin einst für das Klavierspiel geforderten Eigenschaften verkörpert sie in höchstem Maße: Sensitivität, musikalische Ausdrucksfähigkeit und makellose, transparente Spieltechnik. Ihre Interpretationen wurden mit zahlreichen internationalen Prämierungen ausgezeichnet, darunter dem Sonderpreis als beste polnische Pianistin beim XV. Internationalen Frederic Chopin Wettbewerb in Warschau. Am Ende des Abends war der langanhaltende Applaus der Lohn der pianistischen Meisterleistung und Konrad Mönter hatte sich so vorzeitig das schönste Abschiedsgeschenk gemacht. Da durfte ein Foto mit der Pianistin natürlich nicht fehlen.