Finanzierung bis 2030 steht “Unser Theater ist gesichert“

Niederrhein · Die Städte Krefeld und Mönchengladbach haben einen weiteren Fünfjahresplan für das Gemeinschaftstheater beschlossen. Dessen Existenz ist damit bis ins Jahr 2030 gesichert.

Einigten sich auf die Finanzierung des Gemeinschafsttheaters: (v.l.) Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Generalintendant Michael Grosse, Theater-Geschäftsführer Frank Baumann und Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. Foto: Müller

Foto: Müller

„Unser Gemeinschaftstheater ist bis 2030 gesichert“, stellt Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer befriedigt fest. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Vielen Theatern in Deutschland geht es schlecht.

Die Städte Krefeld und Mönchengladbach, die das Theater gemeinsam betreiben, haben sich jetzt auf die vierte Fortschreibung ihres Langzeitkonzeptes „Theater mit Zukunft“ geeinigt. Sie gilt von 2025 bis 2030.

In dieser Zeitspanne wird Krefeld das Theater mit jährlich 17,9 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel ausstatten. Bisher waren es 15,1 Millionen Euro. Mönchengladbach zahlt 2025 erst 16,9 Millionen Euro und in den Folgejahren jeweils 18,6 Millionen Euro. Bisher lag der Gladbacher Anteil bei 15,8 Millionen Euro.

Diese Summen fallen den Städten sicherlich nicht leicht. „Das hat Diskussionen gegeben“, räumt Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs im Hinblick auf die Haushaltslage ein. Aber letztlich habe eine Einsicht fest gestanden: „Wir wollen dieses Theater haben“. Theater befördere neben der Kultur auch die Demokratiebildung.

Gerade mit Blick auf die Zahlen würdigt OB Meyer die „Theaterehe“ der beiden Städte: „Alleine könnten wir uns das Theater nicht leisten“. Im Übrigen lägen durch die Kooperation die Kosten rund ein Drittel unter dem, was andere Städte für ihr Theater aufbringen müssten.  

Die „Theaterehe“ der beiden Städte besteht seit 1950. Das Konzept „Theater mit Zukunft“ begann 2010 mit der Umwandlung des Hauses in eine gemeinnützige GmbH. „Eine Erfolgsgeschichte“, wie Generalintendant Michael Grosse unterstreicht. Das Haus konnte mit allen seinen Sparten - Schauspiel, Oper, Ballett, Konzerte - erhalten bleiben.

Die Corona-Jahre haben dennoch Spuren hinterlassen. Lange konnte das Theater nicht oder nur eingeschränkt spielen. Die Finanzplanung kam durcheinander. Bei nur 3,3 Millionen Euro liegen die Einnahmen jetzt. Geschäftsführer Frank Baumann peilt künftig 5 Millionen Euro pro Jahr an, will bis 2030 sogar die 6 Millionen schaffen. „Im Zeitverlauf bis 2030 wird es Preissteigerungen bei den Eintrittskarten geben“, bereitet er die Zuschauer schon mal vor. 

Doch speziell in Krefeld sind alle Zahlen in den nächsten  Jahren sowieso Makulatur. Denn das Haus am Theaterplatz muss umfassend saniert und der Spielbetrieb dann in ein Provisorium ausgelagert werden. „Das wird eine Herkulesaufgabe“, unkt Frank Meyer.

Nichtsdestotrotz hofft OB Heinrichs auf noch mehr Zuschauer aus dem Umland: „Wir sollten noch mehr mit dem niederländischen Grenzbereich zusammenarbeiten.“ Schließlich habe das Gemeinschaftstheater „ein tolles Angebot“; und dies zu „deutlich bezahlbareren Preisen als andere Angebote“. Heinrichs: „Wir müssen die Menschen begeistern, ins Theater zu gehen.“