Jubiläum der Kultgaststätte 120 Jahre Haus Kleinlosen

Krefeld-Verberg · Das Haus Kleinlosen in Verberg feiert ein seltenes Jubiläum: seit 120 Jahren ist die Gaststätte am Ort. Drei Tage lang wird mit Musik und Festlichkeiten an die Gründung 1903 erinnert.

120 Jahre Haus Kleinlosen
6 Bilder

120 Jahre Haus Kleinlosen

6 Bilder
Foto: Haus Kleinlosen

Es gibt Gaststätten, die im Laufe vieler Jahre einen Kultstatus erlangt haben. Zu diesen gehört das Haus Kleinlosen in Verberg an der Zwingenbergstraße.

Das liegt nicht zuletzt an der ungewöhnlich langen Tradition. Im Jahre 1903 übernahm der erste Kleinlosen-Wirt das Haus. Heute wird es bereits in der vierten Generation geführt.

Es liegt aber vor allem an der Atmosphäre des Hauses. Hier wird nicht nur gegessen und getrunken. Hier ist Treffpunkt guter Krefelder Geselligkeit, hier werden Informationen von öffentlichem Interesse ausgetauscht, hier treffen sich Vereine zu Spiel und Entspannung und hier ist für viele Bürger ein wohliger Rückzugsort entstanden.

Nun hat die Gaststätte das Alter von 120 Jahren erreicht. Dieses Jubiläum soll angemessen gefeiert werden. Und zwar drei Tage lang, vom 16. - 18. Juni:

Am Freitag, 16. Juni, um 19 Uhr kommt die Party- und Stimmungsband „Oedingsche Jonges“ ins Haus und heizt den Gästen mit rockigen und fetzigen Songs so richtig ein. Samstag, ab 19 Uhr, bietet „Welcome“ Livemusik der Extraklasse. Und am Sonntag, 18. Juni, ist bereits ab 11 Uhr Unterhaltung für die ganze Familie angesagt. Die Kinder können sich auf der Hüpfburg austoben, beim Kinderschminken mitmachen oder den Spielplatz in Beschlag nehmen. Die Erwachsenen werden mit tollem Jazz der „Schmackes Brass-Band“ erfreut. Und besonders die älteren Gäste werden ihre Freude an der echt Verberger Mundart finden, die an diesem Sonntag wieder zu ihrem Recht kommt. Übrigens: der Eintritt ist frei.

120 Jahre Tradition erlauben einen Rückblick in die Geschichte:

Am 17. Juni 1903 erwarb Bernhard Kleinlosen aus Aldenrade, was zur Bürgermeisterei Dinslaken gehörte, von den Eheleuten Wenzel das Gebäude nebst Land, um hier eine Gastwirtschaft zu betreiben. Schon ein Jahr später wird die Gaststätte eröffnet. Offenbar läuft sie gut, denn 1906 lässt der Besitzer einen „Conzert-Saal“ mit Kegelbahn errichten.

Den Zweiten Weltkrieg hat das Gebäude unbeschadet überstanden. Zwar werden 1945 amerikanische Soldaten einquartiert und die Familie vorübergehend aus ihrem Haus vertrieben. Aber der jüngste Sohn Jakob heiratet 1946, die Familie wächst, und die Tradtion des Hauses wird weitergeführt.

Der Gründer Bernhard Kleinlosen stirbt 1957, seine Ehefrau Elisabeth Kleinlosen 1961. Im selben Jahr lässt die zweite Generation die Gaststätte umbauen und modernisieren.

1974 heiratet Irmgard Kleinlosen Gerd Siebenmorgen aus Verberg. Das Ehepaar übernimmt die Gaststätte, wodurch diese nun bereits von der dritten Familiengeneration geführt wird. Bald werden ein neuer Saal, zwei unterirdische Kegelbahnen und ein Küchenanbau errichtet. 

Im Jahre 2003 steigt Sohn Peter mit in das Unternehmen ein, 2016 übernimmt er die Leitung des Hauses.

2012 erfolgte ein Kompettumbau, nachdem zuvor schon ein eigenes Blockheizkraftwerk in Betrieb ging und eine Photovoltaikanlage installiert wurde. 2021 erfolgt noch einmal eine Komplettsanierung. In seiner 120-jährigen Geschichte war und ist das Haus stets auf dem jeweils neusten Stand. Auch dies gehört zur Tradition.