Das historische Gemäuer hat es in sich: In den ehemaligen Büros, Lagerhallen und Produktionsräumen der ehemaligen Brotfabrik haben sich in den vergangenen Jahren Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Couleur angesiedelt. Sie öffnen an diesem Wochenende ihre Türen und präsentieren gemeinsam mit Gastausstellern ihre Arbeiten. Besonders spannend dabei ist, wie sich die teils abstrakte Kunst mit der Industriearchitektur verträgt. Die Spinde der Arbeiter mit ihren Holztüren, die original erhaltenen Fußböden und Treppen mit Arbeitsspuren vieler Jahrzehnte, ein Industrieaufzug aus den 50er Jahren und die teilweise unverputzten Wände bilden einen reizvollen Kontrast zum modernen Design.
In den Ateliers und Werkstätten stellen am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, von jeweils 11 bis 19 Uhr auf einer Gesamtfläche von fast 1000 Quadratmetern auf drei Etagen folgende Künstlerinnen und Künstler bzw. Designer aus: Claudia Pfeil (Quilt-Art), Radovan Matijek (Skulpturen), Herwart Frie (Porzellandesign), Delia Dickmann (Fotokunst), Manfred Vogelsänger (Foto- und Videokunst), Dörte Scherbartt (Porzellan und Schmuck), Tobias Becker (Visuelle Kommunikation), Gregor Wyzgol (Setup home Bad & Design), Hushang Omidizadeh (Malerei), Joe Willems (Luftbildfotografie), Beate Kratzenstein (Keramikdesign), Ulrike Krüger (Quilts auf Leinwand-Leisten), Catherine Birner (Skulpturen und Objekte), Andrzej Swierczynski (Malerei und Zeichnungen) und Patrizia Casagranda, die mit ihren an der „Urban Art“ orientierten Gemälden und Collagen international bekannt wurde (u.a. Spotlight Award bei der Artexpo New York und Internationaler Kunstpreis Michelangelo Italien). Die Ausstellung der Kreativgemeinschaft Im Brahm Brotfabrik wird gefördert durch den Krefelder Kulturfonds 2023.
Darüber hinaus gibt es die schönsten Bilder aus dem Malwettbewerb für Kinder zu sehen, den Manfred Vogelsänger für die Krefelder Grundschulen initiiert hat. „Wir zeigen alle 540 eingereichten Bilder, teils auf einem Bildschirm in einer Diashow und ausgewählte Exemplare in einer Ausstellung“, verspricht der Fotokünstler. Mit Unterstützung von Sponsoren konnte er ein Buch herausbringen, das die schönsten Bilder der „Künstler von morgen“ präsentiert – ausgewählt von einer fachkundigen 10-köpfigen Jury – und für 15 Euro in der Ausstellung erhältlich ist: „Zwei Euro davon gehen jeweils an einen guten Zweck.“ Schirmherr des Kinderkunstprojektes ist Oberbürgermeister Frank Meyer.
Das weitere Programm:
– An beiden Öffnungstagen um 12 Uhr Führung zur Architekturgeschichte der Im Brahm Brotfabrik mit Dr. Christoph Dautermann vom Museum Burg Linn. Der denkmalgeschützte Fabrikkomplex entstand 1909 nach den Entwürfen der Architekten Buschhüter und Adrian – Treffpunkt im Hof.
– 14 Uhr Vortrag von Manfred Vogelsänger, Werbeikone der 80er Jahre (unter anderem Kampagnen für Camel und Langnese). Er zeigt anhand von Beispielen, wie die Fotografie ohne heutige digitale Möglichkeiten der Bildbearbeitung wirkungsvoll und aufwendig in Szene gesetzt werden konnte.
– Livemusik am Samstag ab 15 Uhr mit dem Georg Corman Quartett und am Sonntag ab 12 Uhr mit Natja Hasselmann (Handpan)
– Cafeteria und Möglichkeit zur Begegnung in der ehemaligen Lagerhalle der Brotfabrik