Die „Adolf-Luther-Stiftung an den Kunstmuseen Krefeld“ wird das Erbe des bedeutenden Licht- und Objektkünstlers Adolf Luthers (1912-1990) am Standort Krefeld sichern. „Adolf Luther ist einer der bedeutendsten Krefelder Künstler. Seine unverwechselbaren Werke genießen überregional und international Bekanntheit und Anerkennung. Luthers Strahlkraft mit dem Renommee der Kunstmuseen Krefeld zu verknüpfen, ist eine sehr gute Idee“,erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. Den offiziellen Auftakt der Kooperation bildet die Ausstellung „Adolf Luther. Sehen ist schön“ in der gesamten zweiten Ausstellungsetage des Kaiser-Wilhelm-Museums, die am 16. Mai eröffnet wird. Im Anschluss wird der Adolf-Luther-Stiftung im Kaiser-Wilhelm-Museum dauerhaft ein Raum gewidmet sein, der regelmäßig neu bespielt wird.
Die Kunstmuseen Krefeld waren eine wichtige Station in der künstlerischen Laufbahn von Adolf Luther. Er hatte seine erste Einzelausstellung 1960 in den Kunstmuseen Krefeld. Die Luther-Stiftung wiederum betreut neben Luthers eigenem Oevre eine Sammlung von Werken, die der Künstler seit den 1960er-Jahren durch Tausch und Ankäufe zusammengetragen hat. Sie umfasst unter anderem Werke der Düsseldorfer Zero-Gruppe, Arbeiten von Joseph Beuys oder auch Herbert Zangs. Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bilden Werke der geometrischen Abstraktion der 1920er und 1930er-Jahre.
„Die Partnerschaft, die wir nun mit der Luther-Stiftung eingehen können, war mir seit Jahren ein vordringliches Anliegen“, erklärt Museumsdirektorin Katia Baudin. „Luthers Werk ist eng mit der Sammlung und Geschichte der Kunstmuseen Krefeld verbunden und fügt sich wunderbar in unseren aktuellen Ansatz ein, die aktive Teilhabe der Betrachtenden zu stärken. Mit dieser Allianz erzeugen wir eine weit über Krefeld hinausreichende Sichtbarkeit für Luthers Werk und die Konkrete Kunst.“ Auch die Leiterin der Luther-Stiftung, Dr. Magdalena Broska betont: „Adolf Luther war seiner Heimatstadt sehr verbunden. Eine enge Kooperation seiner Stiftung mit den Kunstmuseen Krefeld entsprach dem großen Wunsch des Künstlers“.
Adolf Luther gehört zu den renommiertesten Lichtkünstlern der deutschen Nachkriegsmoderne. Mit Materialien wie Glas, Aluminium, Hohlspiegeln, Linsen, Lasern und Rauch wandte er sich vom gemalten Bild ab und rückte stattdessen die Wahrnehmung von Licht ins Zentrum der Seherfahrung. International bekannt wurde er durch seine Objekte aus Glas und Hohlspiegeln sowie große Architektur- Integrationen, unter anderem im Münchner Olympiastadion, im Bundeskanzleramt in Bonn, im Internationalen Congress Centrum (ICC) Berlin und in der Düsseldorfer Tonhalle. 1989 gründete Luther mit Unterstützung des damaligen Oberbürgermeisters Dieter Pützhofen die Stiftung, die ihren Sitz in dem ehemaligen Krefelder Wohn- und Atelierhaus des Künstlers hat.