LVR-Klinik Viersen Therapiebegleitung auf vier Pfoten

Viersen · Cockapoo Leo bereichert die Gerontopsychiatrie der LVR-Klinik Viersen.

Louisa Gartz und Therapiebegleithund Leo sind ein eingespieltes Team.

Foto: LVR-Klinik Viersen

Er ist flauschig, freundlich – und therapeutisch wirksam: Cockapoo Leo begleitet gemeinsam mit seiner Besitzerin Louisa Gartz die therapeutische Arbeit mit Patientinnen und Patienten auf der Station G3 der Gerontopsychiatrie der LVR-Klinik Viersen. Louisa Gartz ist Pflegeexpertin und zusammen mit Leo sind sie ein ausgebildetes Therapiebegleithunde-Team.

Im gerontopsychiatrischen Fachbereich werden ältere Menschen behandelt, die oft auch mit Ängsten, Depressionen, kognitiven Einschränkungen oder Vereinsamung zu tun haben. Hier bietet die tiergestützte Therapie einen besonderen Zugang: Leo schafft Nähe, beruhigt, aktiviert Erinnerungen – und bringt viele Teilnehmende dazu, sich auf Gruppentherapien und Achtsamkeitsübungen einzulassen.

„Gerade in der Arbeit mit älteren Menschen erleben meine Kolleg*innen und ich, wie Leo sie emotional erreicht – oft da, wo Worte allein nicht mehr ausreichen“, erklärt Gartz. Hunde wie Leo spiegeln feinfühlig die Stimmung im Raum, reagieren auf Unsicherheiten, Freude oder Rückzug – und helfen so, Gefühle sichtbar zu machen und gemeinsam zu reflektieren. Selbstwertgefühl, soziale Kompetenzen und der Mut, sich auf Neues einzulassen, werden spürbar gefördert.

Ein besonderer Fokus liegt auf Achtsamkeit, Koordination und Ressourcenstärkung. In kleinen Übungen – wie dem achtsamen Streicheln, Beobachten oder Spazierengehen mit dem Hund – entsteht oft eine wohltuende Verbindung zum Hier und Jetzt. Gleichzeitig erleben viele, dass sie trotz Krankheit oder Alter noch etwas geben können: Aufmerksamkeit, Nähe, Fürsorge.

Für den Einsatz auf der Station haben Louisa Gartz und Leo intensiv trainiert: die beiden haben eine sechsmonatige Ausbildung zum Therapiebegleithunde-Team im Rahmen der ESAAT Zertifizierung (European Society Animal Assisted Therapy) absolviert. Diese Hunde haben die Aufgabe, den Menschen mit seinen Beeinträchtigungen in seinem Bedürfnis nach Linderung seiner Beschwerden, Autonomie und personaler und sozialer Integration zu unterstützen. Und das wird auch jährlich bei einer Zertifizierung überprüft.

Die tiergestützte Therapie mit Leo ist eine sinnvolle Ergänzung zum multiprofessionellen Behandlungskonzept der Gerontopsychiatrie. Sie zeigt: Genesung geschieht nicht nur über Worte – manchmal genügt ein Blick, ein Schwanzwedeln oder das Gefühl, verstanden zu werden, ganz wertfrei und ohne Sprache.