Hitze ist für ältere Menschen besonders belastend, sehr hohe Temperaturen können sogar lebensgefährlich werden. Vergangenen Sommer gab es schätzungsweise 3 200 Hitzetote, Menschen über 65 gelten als besonders gefährdet. Denn der Körper passt sich im Alter nicht mehr so schnell an hohe Temperaturen an, Wärmeempfindlichkeit und Durstgefühl nehmen ab. Die Folgen können Hitzeerschöpfung oder sogar ein Hitzeschlag sein. Detlef Wacker, Einrichtungsleiter im Johanniter-Stift Meerbusch erklärt, worauf Seniorinnen und Senioren achten können, um gut durch die heißen Sommermonate zu kommen.
„Im Johanniter-Stift Meerbusch wissen wir genau, was unseren Bewohnerinnen und Bewohnern an heißen Tagen guttut“, verrät Einrichtungsleiter Detlef Wacker seine fünf Tipps, die Seniorinnen und Senioren auch zuhause befolgen können:
1. Ausreichend trinken – auch dann, wenn man keinen Durst verspürt. Am besten sind lauwarme, zuckerfreie Getränke wie Tee oder Wasser geeignet. Gekühlte Getränke vermeiden, denn diese sorgen dafür, dass der Körper mehr Wärme produziert!
2. Leichte, wasserreiche Kost – wie zum Beispiel Melonen, Tomaten oder Gurken – sorgt für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Auch sind leicht salzige Speisen gut geeignet, da sie die ausgeschwitzten Minerale ersetzen.
3. Leichte und luftige Kleidung aus Baumwolle oder Leinen verhindert Überhitzung und übermäßiges Schwitzen. Zudem sollte ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden.
4. Räume lüften – am besten morgens und abends, wenn die Temperaturen am niedrigsten sind. Auch ein Ventilator kann helfen, aber Achtung: Ab 35 Grad Außentemperatur besteht kein Kühlungseffekt mehr, es kann sogar zu Überhitzung und Dehydrierung kommen!
5. Mittagsruhe halten – Aktivitäten wie Spaziergänge oder Besorgungen sollten zu kühleren Tageszeiten, sprich am Morgen oder Abend, vorgenommen werden. In der Mittagshitze können ein kühles Fußbad oder feuchte Tücher für Stirn und Nacken Abkühlung verschaffen.
Hitzeerschöpfung oder ein Hitzeschlag lassen sich nicht immer verhindern. Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit oder Verwirrtheitszustände. Bei einem Hitzeschlag kann es sogar zu Bewusstlosigkeit kommen.
„Ältere Menschen sollten solche Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen“, rät Detlef Wacker. „Bei ersten Anzeichen sollten sie sogleich zwei bis drei Gläser Wasser trinken und Angehörige informieren. Verschwinden die Symptome nicht, sollten sie den Hausarzt aufsuchen, im Notfall auch einen Krankenwagen rufen, um Schlimmeres zu verhindern.“