"Bleibt zu Hause! Wir kommen und helfen euch!", so erklärt Heribert Hölz, was die Bosnienhilfe seit 23 Jahren erfolgreich leistet. Mitte Oktober stand seine 80. Fahrt in das krisengeschüttelte Land an, natürlich um zu helfen, aber auch um zu sehen, wie Spendengelder genutzt wurden und wie sich die bestehenden Projekte weiter entwickelt haben.
Die erste Station war die Suppenküche in Zenica. 20.000 Euro werden pro Jahr benötigt, um 121 Essen am Tag an alte und kranke Menschen liefern zu können. Ein Betrag, den Heribert Hölz und sein Frau Ursula durch den Verkauf der selbst gemachten Marmelade sammeln. In diesem Jahr ist erst etwas mehr als die Hälfte des Geldes für den Unterhalt der Suppenküche zusammengekommen. Doch das Weihnachtsgeschäft stimmt Hölz optimistisch.
Die berühmte Hilfe zur Selbsthilfe steckt in dem Schafprojekt, um welches sich Hölz als nächstes vor Ort kümmerte. Der Gedanke: Wenn man ein Schaf hat, hat man auch Butter, Käse, Milch und Wolle. Schon seit einigen Jahren kauft die Bosnienhilfe von Spendengeldern Schafe für bosnische Familien. Im Oktober waren es 13 Schafe, die an drei Kleinbauern übergeben werden konnten. Und bald werden es noch einige mehr sein, denn das Projekt wurde erst kürzlich ausgeweitet in "Teilen wie St. Martin". Im Zuge dessen wurden Schulen und Kindergärten angesprochen statt der üblichen Lebensmittelspenden Geld zu sammeln, um weitere Schafe zu kaufen. "Mit so einer positiven Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Das Thema wird äußerst kreativ im Unterricht aufgenommen und die Kinder entwickeln zahlreiche Ideen, wie man Leute dazu bringen kann, Schafe zu kaufen. Bis jetzt sind es ca. 20 zusätzliche Schafe, die wir dank der teilnehmenden Einrichtungen kaufen können." Das einzige "Problem", das es gibt: Die Kinder dürfen ihrem Schaf einen Namen geben... und jedes hat einen anderen Vorschlag.
Den Aufenthalt im Oktober nutzte Heribert Hölz aber auch, um zu schauen, was mit den Geldern passiert ist, die nach der Flutkatastrophe gespendet wurden.
25.000 Euro gingen vor einigen Monaten an eine Schreinerei in Budzak, einem Außenbezirk von Banja Luka. Die Idee war, auch hier nachhaltige Hilfe zu leisten, indem in der Schreinerei Dinge hergestellt werden, die die Einwohner bei der Flut verloren hatten. Doch als Heribert Hölz sich nun erkundigte, wie die Spenden verwendet wurden, erfuhr er, dass zunächst einmal schnelle Hilfe notwendig war und so von einem Teil des Geldes dringend benötigte Einrichtungsgegenstände gekauft wurden, deren Produktion zu lange gedauert hätte. Für einen finanziellen Startschuss für die Schreinerei blieb trotzdem noch genug übrig, so dass inzwischen drei Angestellte beschäftigt werden können.
Die nächste Fahrt hat Heribert Hölz für März 2015 geplant. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel.: 0203/781099 oder 02845/5686 melden. Spenden können auf das Konto des Caritasverbandes, Kontonummer 200104305, Bankleitzahl 35050000, bei der Sparkasse Duisburg, Stichwort Bosnienhilfe, überwiesen werden.