Das Feindbild „Zigeuner“ wird nicht nur von rechtsextremistischen Gruppierungen genutzt. Es schürt Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit. Die räumliche Nähe zu Duisburg, wo das von Roma bewohnte „Problemhaus“ In den Peschen immer wieder für Schlagzeilen sorgte, macht dieses Thema in Moers ebenso aktuell. Das war ein Anlass der Organisatoren des Moerser Jugendkongresses, diese Problematik in den Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung zu stellen. In unterschiedlichen Referaten, Podiumsgesprächen und Workshops beschäftigen sich die Teilnehmer am Dienstag, 25. November, 9 bis 15.30 Uhr, mit den Bedeutungen und Folgen von Vorurteilen, Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma.
Organisiert wird der 6. Jugendkongresses im Berufskolleg für Technik (Repelener Straße 101) von Vertretern der Stadt (Kinder- und Jugendbüro), des Jungen Schlosstheaters Moers, der vhs Moers – Kamp-Lintfort und des Jugendkulturzentrums Bollwerk 107. Die Finanzierung übernimmt erneut die Volksbank Niederrhein. Die Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Demokratie stärken in Moers“ soll sensibilisieren und aufklären. Vorurteile gegenüber Sinti und Roma sollen infrage gestellt, der Blick für nationalistische Ausgrenzung und Verfolgung geschärft und Begegnungen ermöglicht werden. Dabei wird das Thema auf unterschiedliche Weise beleuchtet, z.B. in Form einer Exkursion zu den Sinti-Gräbern auf dem Friedhof Meerbeck. Beim „Vorurteilstheater“ bietet sich die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und Rassismus zu erleben. Im Workshop „Rassismus im TV“ wird betrachtet, wie Medien mit Rassismus gegen Sinti und Roma umgehen.