Thema Gesundheit: Leser-Aktion am Hörertelefon Hochsaison für Husten & Co.

Stadt Willich · Alle Jahre wieder: Die Temperaturen sinken – die Zahl der Atemwegsinfektionen steigt. Während sich die Vorsorgemaßnahmen meist auf eine Grippe- oder COVID-19-Infektion konzentrieren, gerät eine andere Atemwegserkrankung häufig aus dem Blickfeld: die Pneumokokken-Infektion.

Die Herst- und Winterzeit ist auch wieder Zeit für Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Foto: Tumisu

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Dabei verursachen Pneumokokken die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen (Pneumonien). Weitere schwere Folgen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sein. Betroffen sind insbesondere Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Menschen mit Vorerkrankungen, die zum Beispiel das Immunsystem oder die Atemwege betreffen. Wer zu den Risikogruppen zählt, wie man sich vor einer Pneumokokken-Infektion schützen kann und wann der richtige Zeitpunkt für eine Impfung ist, dazu informieren Experten in der Sprechzeit am Hörer-Telefon.

Anders als bei den Viruserkrankungen Grippe oder COVID-19 handelt es sich beim Erreger der Pneumokokken-Infektion um ein Bakterium – Streptococcus pneumoniae. Doch der Ansteckungsweg ist derselbe: Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Sprechen, Husten oder Niesen. Ab Herbst steigt das Infektionsrisiko sprunghaft an, unter anderem weil sich Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, wo sie eher mit dem Erreger in Kontakt kommen können. Die Bakterien besiedeln den Nasenrachenraum und können Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege verursachen, zum Beispiel Entzündungen von Mittelohr (Otitis media), Nasennebenhöhlen (Sinusitis) oder eben auch der Lunge (Pneumonie). Dabei ähneln die ersten Symptome meist denen einer Grippe: Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Husten.

Nach Angaben des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz Zentrum München erkranken jährlich in etwa 600 000 Menschen an einer ambulant – also außerhalb eines Krankenhauses – erworbenen Lungenentzündung. Der größte Teil dieser Fälle geht auf eine Infektion mit Pneumokokken zurück. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Der Grund dafür liegt im fortschreitenden, altersbedingten Rückgang der Immunabwehr, der sogenannten Immunoseneszenz. Ältere Menschen werden demnach allgemein anfälliger für Infektionskrankheiten oder sie entwickeln schwerere Formen davon selbst Personen, die sich durch eine gesunde Ernährung oder Sport fit halten. Hinzu kommt: Viele ältere Patientinnen und Patienten erholen sich von den Folgen einer Lungenentzündung nicht mehr vollständig und können in ihrer Lebensqualität und im Alltag danach stark eingeschränkt sein.

Ich bin Anfang 60, topfit und ohne gesundheitliche Einschränkungen – warum sollte ich mich impfen lassen? Gilt die Impfempfehlung auch für Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr, zum Beispiel aufgrund einer Krankheit? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung? Ist eine Impfung für einen vollständigen Impfschutz ausreichend? Kann man die Impfung gegen Pneumokokken mit der Grippeimpfung verbinden? Wie sieht die Behandlung bei einer Pneumokokken-Infektion aus?