Wer oft in der Natur unterwegs ist, macht früher oder später Bekanntschaft mit Zecken. Die kleinen Tiere lauern in Wäldern, im Gebüsch und in hohem Gras und saugen sich – oft unbemerkt – am Körper fest. In vielen Fällen ist ein Zeckenstich harmlos, doch er kann auch schwerwiegende Folgen haben. Denn durch Zecken können Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen werden. Im Jahr 2022 registrierte die KKH Kaufmännische Krankenkasse 197 FSME-Fälle. Bei den meisten Betroffenen treten bei einer FSME grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Oft ist die Erkrankung nach wenigen Tagen überstanden, sie kann aber auch schwer oder sogar tödlich verlaufen. Spätfolgen können chronische Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder Lähmungen sein.
Die gute Nachricht: Gegen FSME gibt es eine Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird. 2022 ließen sich jedoch nur 3,2 Prozent der KKH-Versicherten gegen die Erkrankung impfen. Im Vor-Coronajahr 2019 waren es noch 3,9 Prozent (minus 17,4 Prozent).
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind Zecken ab einer Temperatur von etwa acht Grad Celsius aktiv und damit fast ganzjährig anzutreffen. Um möglichst lange unentdeckt zu bleiben und Blut saugen zu können, stechen sie bevorzugt an geschützten Körperstellen wie Ohren, Haaransatz, Achseln, Ellenbeugen, Kniekehlen oder dem Genitalbereich. Dabei können die kleinen Tiere neben der FSME auch Borreliose-Bakterien übertragen. Die KKH registrierte 2022 rund 8.300 Borreliose-Fälle unter ihren Versicherten. Erkrankte fühlen sich häufig abgeschlagen und leiden unter Fieber und Kopfschmerzen. Typisch für eine Borreliose ist die sogenannte Wanderröte. Dabei entsteht im Bereich des Stichs eine großflächige, kreisförmige Rötung. Deshalb ist es ratsam, die Einstichstelle auch nach dem Entfernen der Zecke gut zu beobachten, um eine Borreliose möglichst früh zu erkennen.
Die KKH rät Bei Aufenthalten im Wald oder in hohem Gras lange Kleidung tragen; Anti-Insektenmittel verwenden; den Körper nach Zecken absuchen, insbesondere Kopf, Hals, Achseln, Armbeugen, Leisten und Kniekehlen; Zecken mit Hilfe einer Zeckenzange, -karte oder spitzen Pinzette dicht über der Haut greifen und langsam vollständig herausziehen, möglichst ohne sie zu quetschen, danach die Einstichstelle desinfizieren.