Ein runder Tisch aus Sportvereinen, Stadtsportverband und Stadtverwaltung hat dazu gemeinsam mit einem externen Beratungsbüro einen Rahmenplan erarbeitet. Nun geht es in die praktische Umsetzung. Die Leitgedanken des Konzeptes werden in erste sichtbare Schritte überführt, die die Akzeptanz in der Nettetaler Bevölkerung fördern sollen. Alle neun von der Verwaltung zusammengestellten Startermaßnahmen sind im Ausschuss einstimmig beschlossen worden. Eine zehnte Startermaßnahme „Einstellung eines Sportkoordinators“ ist von der Tagesordnung des Ausschusses gesetzt worden, weil es in der Politik noch Beratungsbedarf gibt.
Intensiv diskutiert wurde die Startermaßnahme „Öffnung von Schulhöfen außerhalb der Unterrichtszeiten“. Während die Grundschul-Vertreterinnen und -Vertreter im Ausschuss die Gefahr von Vandalismus fürchteten, fanden sich unter den Pädagoginnen und Pädagogen der weiterführenden Schulen auch Fürsprecher, die beispielsweise die bereits heute bestehende Kooperation mit der Jugendarbeit der katholischen Einrichtung „Oase„ auf dem Gelände der Gesamtschule in Breyell herausstellten. „Wir werden sorgfältig und lösungsorientiert prüfen, ob und wie wir unsere Schulhöfe für den Sport und die Freizeitgestaltung in unserer Stadt weiter öffnen können“, versprach Dominik Hoffmann, Geschäftsbereichsleiter Familie und Bildung. „Es ist ein Testballon, den wir steigen lassen sollten“, zeigte sich auch Ausschuss-Vorsitzender Holger Michels zuversichtlich.
Ebenso positiv gegenüber stand Dominik Hoffmann der Startermaßnahme, Bewegungsräume in Kindertagesstätten für Vereine verfügbar zu machen. Die Verwaltung versprach, beim Bau städtischer Kitas bereits im Planungsprozess zu prüfen, inwieweit räumlich günstig gelegene Bereiche geschaffen werden können, die sportinteressierten Bevölkerungsgruppen und hier bevorzugt Sportvereinen zur Ausübung des Sports außerhalb des Kita-Betriebs zur Verfügung gestellt werden können.
Auch für die Startermaßnahme „ganzjährige Öffnung der Nettetaler Sporthallen“ sieht die Stadt Perspektiven, die Forderung des Stadtsportverbandes sukzessive zu realisieren. „Für die Bewirtschaftung der Hallen müssen wir möglicherweise die Vereine in die Verantwortung nehmen“, deutete Dominik Hoffmann einen Weg an, dies zu ermöglichen.
Schnelle Einigungen wurden bei den Startermaßnahmen Beitritt zum Bündnis „Gesunde Schule“ sowie „Initiierung von regelmäßigen Kooperationstreffen“ durch eine Steuerungsgruppe erzielt. Der Steuerungsgruppe werden Jürgen Hendricks und Rainer Lutz vom SSV, Dominik Hoffmann, Arndt Venten und Johanna Färvers von der Verwaltung sowie Ausschussvorsitzender Holger Michels als Vertreter der politischen Fraktionen angehören. Angestrebt wird, situativ im Hinblick auf die einzelnen Startermaßnahmen die passenden Akteure einzubeziehen und so insbesondere die Belastung des Ehrenamts zu reduzieren.
Große Akzeptanz fand im Ausschuss auch die Startermaßnahme „Einführung einer digitalen Check-In-Funktion im Bereich der Online-Sportanlagenbelegungsplanung“. Die Belegungsplanung sei bereits jetzt ein Erfolgsrezept, durch die Check-In-Funktion werde dies weiter ausgebaut, berichtete Johanna Färvers, Fachkraft für Sportförderung bei der Stadt Nettetal. Einigkeit herrschte ferner bei der Startermaßnahme „Einführung eines Belohnungssystems für Energiekosteneinsparungen bei Vereinen“. Die Verwaltung prüft nun die Einführung einer Prämie für Vereine, die durch eigenverantwortliche Maßnahmen ihren Energieverbrauch senken.
Wie praxisnah das Starter-Paket ausgewählt worden sind, zeigt die Startermaßnahme „Transparente Versiegelung des Bodenbelages der Dreifeldhalle“ in Lobberich am Werner-Jaeger-Gymnasium. Alle Vertreter im Ausschuss sprachen sich dafür aus, dass der NetteBetrieb schnellstmöglich die dafür seitens der Sportverwaltung bereitgestellten 30.000 Euro in die Hand nehmen und mit dem Versiegeln loslegen soll. Grund: der Boden ist spiegelglatt geworden, so dass ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht. Ebenso praktisch orientiert ist die Startermaßnahme „Sanierung von Kunstrasenplätzen“. Hintergrund: Einige in die Jahre gekommene Fußballplätze müssen – auch aus Umweltschutzgründen, Stichwort Mikroplastik - erneuert werden. Die Stadt soll die Vereine unterstützen, Fördermöglichkeiten zu nutzen. Die Gespräche sind aufgenommen, das Sportkonzept soll zusätzlich Dynamik in diesen Prozess bringen. Als erstes soll der Platz des SC Union Nettetal in Angriff genommen werden. Die Verwaltung ist nun beauftragt, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, damit die Sportvereine eine zeitliche und finanzielle Planungssicherheit bekommen können.