Mit dem ersten Platz wurde die Hospizinitiative Kreis Viersen geehrt. In seiner Lobrede hob Bürgermeister Christoph Hopp drei Angebote der Initiative besonders hervor: den Trauerspaziergang, das Trauer-Begegnungscafé und die Trostmahlzeit. Die Menschen, die sich regelmäßig und ehrenamtlich in diesen Veranstaltungen engagieren, zählte er namentlich auf.
Von der Preiswürdigkeit der Hospizinitiative Viersen sei die Heimat-Preis-Jury überzeugt gewesen, sagte Hopp und zitierte aus dem Vorschlagsschreiben: „Die Hospizinitiative verantwortet seit langer Zeit die Rahmenbedingungen für diese Ehrenamtstätigkeiten, weil sie mit der Ausbildung zur Trauerbegleitung Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Viersen befähigt, für Mitmenschen da zu sein, und weil alle Angebote kostenlos sind. Alle aus Viersen, ohne Ansehen der Person, der Kultur, Religion oder Weltanschauung, können die Ehrenamtsangebote empfangen.“
Mit ihrer Arbeit stehe die Hospizinitiative für mitfühlendes Miteinander, sagte der Bürgermeister. Sie ermögliche Trauernden behutsame Schritte aus der Einsamkeit zurück in geschützte Geselligkeit. Der erste Platz beim Heimat-Preis wurde mit 2500 Euro ausgezeichnet.
Den zweiten Platz belegte das Dorv-Zentrum Boisheim. Dieses „Zentrum des Zusammenkommens“, wie Christoph Hopp es bezeichnete, stärke die Solidarität, kenne die Identität des Stadtteils und belebe und präge diese immer wieder neu. Wie „dieser Ort, mit Herzblut gestützt und entwickelt durch viele ehrenamtlich tätige Menschen“ alle Boisheimer Generationen zusammenbringe, habe er selbst bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Boisheimer Dorfladens miterlebt.
Neben anderen Aktivitäten hob Hopp besonders den jährlich stattfindenden Dorfabend am 3. Donnerstag im Dezember hervor: Diesen Abend gestalten mit dem Team des Dorv-Zentrums alle Vereine und Organisationen aus Boisheim. Den Weihnachtsbasar bereichern darüber hinaus noch zahlreiche private Initiativen und Gruppen.
Ein Projekt über zehn Jahre zu einer Erfolgsgeschichte der Gemeinschaft aufzubauen und zu festigen, die dann auch noch landesweit dem „Dorf“ eine goldene Zukunft bescheinigt, das sei aller Ehren wert. Der 2. Platz ist mit einem Geldpreis von 1500 Euro verbunden.
Das Projekt „Apfelbänke für Süchteln“ der Kolpingsfamilie Süchteln belegte den dritten Platz. In der Kolpingsfamilie Süchteln engagiert sich der Arbeitskreis für Senioren mit Ideen, Aktionen und Begegnungen gegen die Vereinsamung von Menschen. Aus diesem Ansatz heraus entstand im Herbst 2024 die Idee der Apfelbänke.
Die zwei in einer Kolping-Werkstatt geschreinerten Bänke sind weit mehr als nur Sitzgelegenheiten. Die schlichten Holzbänke, mit Seitenteilen, die als rote Apfelscheiben gestaltet sind, bringen als „Begegnungsbänke“ Menschen im öffentlichen Raum zusammen. Christoph Hopp beschrieb, wie sich um die Apfelbänke auf dem Propsteiplatz rasch eine Fangemeinde gebildet habe. Durch Einladungen zu „Viertelstündchen an der Apfelbank“ hätten sich viele angesprochen gefühlt. Die „feine, kleine Idee“, realisiert durch die Unterstützung von Volksbank, Innenstadtfonds und Kolpingsfamilie, passe bestens zum Charakter des Stadtteils Süchteln sagte Hopp und schloss mit einem Dank an die Kolpingsfamilie: „Sie unterstreichen damit lokale Identität und machen das Zusammenleben noch attraktiver. Das sind zwei Hauptkriterien des Heimat-Preises.“ Für den 3. Platz erhielt die Kolpingsfamilie Süchteln 1000 Euro.
Möglich wird der Heimat-Preis durch das Förderprogramm der Landesregierung. Für die Preisvergabe hat das Land Kriterien entwickelt.