Wenn bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, die am Freitag begonnen hat, viele Fans gemeinsam den Fußballteams auf engstem Raum zujubeln, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Eine Impfung kann vor einer Infektion schützen und auch der möglichen Folgeerkrankung Gürtelrose vorbeugen.
Die Kinderkrankheit „Windpocken“ wird von Varizella-Zoster-Viren verursacht, die zu den Herpes-Viren gehören. Sie verbreiten sich buchstäblich „wie der Wind“ und erreichen jeden im Umkreis von mehreren Metern, der nicht immun ist. In der Regel verläuft die Erkrankung ohne schwere Komplikationen. Eine häufige Folge der Windpockenerkrankung ist aber eine sogenannte Sekundärinfektion, bei der sich der typische, juckende Hautausschlag ein weiteres Mal durch Aufkratzen der Wunden entzündet.
Neugeborene, Personen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Schwangere können allerdings auch schwere Krankheitsverläufe durchmachen. Nach einer Windpockeninfektion verbleiben die Viren in den Nervenzellen des Rückenmarks. Unter bestimmten Umständen - etwa bei einer geschwächten Immunabwehr - kann die Infektion Jahre später wieder aufflammen und eine Gürtelrose auslösen, die oft von starken Schmerzen begleitet ist.
Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Schutzimpfung für alle Kinder, die meistens im Rahmen einer Kombinationsimpfung mit Masern, Mumps und Röteln erfolgt. Auch Jugendlichen, Frauen mit Kinderwunsch und Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie einer starken Neurodermitis, wird die Impfung empfohlen, wenn sie noch keine Windpocken hatten. Seit 2009 wird zu einer zweiten Impfdosis geraten - dann steigt die Schutzrate auf fast 100 Prozent an.