Am Wochenende des Moerser Herbstes traten Guido Makowski und Kathrin Olzog als stellvertretende Vorsitzende zurück und gleich mehrere Kaufleute kündigten ihre Mitgliedschaft im Werbering. Daraufhin stellt Dirk Elfgen nun seinen Vorsitz zur Disposition. Grund für den Unmut war der Moerser Herbst, der nach Meinung vieler mehr Kirmes als Stadtfest unter dem Motto „Im Herzen Europa“ war.
„Der Moerser Frühling war schon schwierig und auch jetzt beim Moerser Herbst waren viele Kunden enttäuscht von der Qualität des Stadtfestes. Wenn es so weiter geht, kommen die Leute irgendwann gar nicht mehr“, so Kathrin Olzog. Eine Auflösung des Vereins hält sie für wahrscheinlich. „Ich bin vor einem Jahr angetreten, weil ich was Neues auf die Beine stellen wollte, das hat nicht funktioniert. Wir haben ja alle auch unser Geschäft zu führen und ein Stadtfest organisiert man nicht mal eben nebenbei, schon gar nicht, wenn einem dann noch von der Stadt Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Diese schwierige Aufgabe sollte dann besser jemand übernehmen, der es besser kann“, erläutert Olzog.
Das könnte nach Meinung vieler Kaufleute die Moers Marketing sein, die bereits erfolgreich Großveranstaltungen wie Moerser Kirmes und Weihnachtsmarkt organisiert. Deren Geschäftsführer Michael Birr ist für Gespräche offen: „Es liegt am Werbering auf uns zuzukommen. Wir haben die Kapazitäten, die Stadtfeste zu organisieren. Eins muss aber auch von Anfang an klar sein: Die erste Frage wird sein, wie das Ganze finanziert werden soll. Wenn der Einzelhandel die Feste möchte und davon profitiert, muss er das auch finanzieren.“ Dazu sei es nötig, dass jeder einen Beitrag leiste. „Wir müssen einen Schulterschluss mit allen Beteiligten finden. Wenn unter Moers Marketing ein Moerser Frühling stattfinden soll, muss bis zum 31. Januar 2018 ein vernünftiger Finanzplan stehen.“
Wie es nun mit dem Werbering weiter geht, ist unklar. Dirk Elfgen ist aktuell wie schon lange geplant als Entertainer im Ausland unterwegs: „Natürlich werde ich mich in dieser Zeit auch mit der persönlichen Kritik beschäftigen. Anfang November wird es eine Versammlung der verbliebenen Vorstandsmitglieder geben. Bei dieser werden wir das Stadtfest und die Kritik an der Planung und Durchführung aufarbeiten und die derzeitige Situation des Werberinges analysieren.“
Er räumt Fehler bei der Planung der Stadtfestes ein: „Die geäußerte Kritik am Stadtfest kann ich in vielen Teilen nachvollziehen, es gibt allerdings durchaus Gründe und Ursachen. Die Rücktritte ohne vorherige persönliche Gespräche halte ich für unnötig, zu spontan und nicht konstruktiv.“