Das bestehende Wasserwerk in Rumeln fördere seit 2011 kein öffentliches Trinkwasser mehr und gehöre mittlerweile der Firma Niederrhein-Gold, einem gewerblichen Getränke-Logistiker. Nach 40 Jahren ist die Schutzfrist des Gebietes zum 31. Juli 2017 ausgelaufen. Jüngste Einwände, wie von Seiten des Duisburger Umweltdezernenten, Dr. Ralf Krumpholz, dass nach neuer Rechtslage der Schutzstatus unbefristet sei und nicht nach 40 Jahren aufgehoben wird, sieht die CDU-Fraktion als Vermischung von bestehender und neuer Verordnung.
Auch das Argument der Notversorgung durch das Rumelner Wasserwerk greife nicht, denn diese sei mittlerweile über die verbliebenen Gewinnungsanlagen in Bockum/Wittlaer sichergestellt. Ebenso seien Ansprüche der Moerser Versorger von Enni damit garantiert. Verwundert zeigt sich die CDU, dass die Enni allerdings plane eine neue Leitung vom alten Wasserwerk auf Moerser Stadtgebiet zu legen. Dies sei nur zu dulden und damit dann das Trinkwasserschutzgebiet zu erhalten, wenn eine Trinkwasserversorgung der Moerser Bevölkerung nur mit erheblichem Mehraufwand von Enni durchgeführt werden kann und der von dem Vorhaben zu erwartende Nutzen erheblich größer ist als der zu erwartende Nachteil der Stadt Duisburg. Diesen Fall sieht die CDU Bezirksfraktion ebenfalls nicht gegeben.
"So gesehen muss die Bezirksregierung das Rumelner Trinkwasserschutzgebiet löschen. Sie darf nicht gegen tausende Bürger und für einen Gewerbebetrieb entscheiden. Möglicherweise muss eine Bürgerinitiative Druck aufbauen. Es kann einfach nicht angehen, dass ein halber Stadtteil viele Millionen Euro anpacken muss für Kanaldichtigkeitsprüfung, Geothermie-Restriktionen und TÜV-Sonderauflagen, die nur in einem Trinkwasserschutzgebiet vorgeschrieben sind - welches aber alleinig ein gewerblicher Getränke-Logistiker aus betriebswirtschaftlichen Gründen erhalten will", so Fraktionschef Ferdi Seidelt. Die CDU-Fraktion halte den Druck aufrecht — eventuell mit einer Bürgerinitiative und rechtlichen Mitteln.