Der Bericht des TÜV Nord lässt wenig Interpretationsspielraum zu. Die Mängelliste für weite Teile der technischen Anlagen in beiden Gebäudeteilen ist so lang, dass die Experten u.a „erhebliches Brandschutzrisiko“ und „dringenden Handlungsbedarf“ ausgemacht haben. So bringt beispielsweise die in die Jahre gekommene Lüftungsanlage der Kathrin-Türks-Halle nur noch 45 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung – zu wenig, um eine ordnungsgemäße Entrauchung zu gewährleisten. Die Stadtverwaltung ist also zum schnellen Handeln gezwungen. Ein Beseitigung der umfangreichen Mängel in der Tiefgarage müsse laut TÜV bis Ende des Monats geschehen. Das sei absolut unrealistisch, wie Baudezernent Dr. Thomas Palotz Anfang der Woche deutlich machte. Es müsse eine umfangreiche Schadstoffsanierung betrieben werden. „Und die kann bei laufendem Betrieb nicht durchgeführt werden“, so Palotz. Also wird die Tiefgarage dicht gemacht. Und zwar bereits Ende des Monats, da am 31. Oktober die vom TÜV-gesetzte Frist zur Instandsetzung endet. Die Frage ist, was mit den 290 Stellplatz-Mietern, denen nun die bestehenden Mietverträge gekündigt werden, passiert. „Wir werden uns schnellst möglich um Ersatz für die Mieter kümmern“, verspricht Bürgermeister Dr. Michael Heidinger. Die Fördermittel für die Sanierungsmaßnahmen gibt es aber erst frühestens Mitte 2016, so dass die Arbeiten in beiden Gebäuden wohl erst Ende 2016 beginnen werden. Bei der Tiefgarage hofft man im Rathaus, den Prozess ein wenig beschleunigen zu können und eventuell bereits Mitte 2016 loslegen zu können, so dass die Garage bis spätestens Mitte 2017 wieder eröffnet werden kann.
Etwas problematischer gestaltet sich die Lage bei der Stadthalle. Die ist nur noch bis zum 31.12.2015 betriebsfähig – und muss damit ein Jahr früher als geplant geschlossen werden. Das Problem: Für 2016 sind bereits rund 70 Veranstaltungen in der Halle gebucht. „Wir müssen jetzt schnell für Ersatz sorgen“, so Kulturdezernentin Christa Jahnke-Horstmann und DIN-Event-Geschäftsführer Jörg Springer unisono. Als Alternative rückt dabei u.a das Tribünenhaus der Trabrennbahn, das bestuhlt Platz für 500 Besucher bietet, in den Fokus. Bürgermeister Heidinger hofft, dass die Verlegung der Veranstaltungen „partnerschaftlich mit den Veranstaltern“ über die Bühne geht. Die sanierte Stadthalle wird wohl erst Mitte 2018 wieder öffnen.