MSV will am Dienstagabend gegen Kiel nach erster Saisonpleite Wiedergutmachung "Schnelli" trifft auf seine Ex-Kollegen

Duisburg · Die Zebras haben die erste Niederlage der laufenden Drittligasaison verkraften müssen. Beim Auswärtsspiel in Wehen Wiesbaden setzte es eine 0:3-Pleite für das Team von Trainer Ilia Gruev. Am Dienstagabend, 19 Uhr, empfangen die Zebras Holstein Kiel.

Für Fabian Schnellhardt kommt es zum Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen.

Es ist ja nicht so, als hätte Duisburgs Trainer Ilia Gruev im Vorfeld der Partie in Wehen nicht den mahnenden Zeigefinger gehoben. "Wehen ist eine robuste, unangenehm zu spielende Mannschaft. Und wenn wir nicht hundert Prozent geben, wird das nichts." Hat er gesagt. Und damit recht behalten. Wehen legte eine richtig starke Partie auf den Rasen, während der MSV eben nicht zu 100 Prozent auf Touren kam. "Ich kann den Jungs eigentlich keinen Vorwurf machen. Wir haben gut gekämpft und immer an uns geglaubt. Aber es gab so ein paar Situationen, wo wir vielleicht nur 95 oder 90 Prozent gegeben haben. Vielleicht war es aber auch einfach nicht unser Tag", fasste Gruev seine Eindrücke zusammen.

Dabei hätte der Torschütze der Stunde, Tugrul Erat, seine Farben früh in Führung schießen können. Aber Erat fand in der 14. Minute freistehend seinen Meister in Markus Kolke, dem starken Keeper der Hausherren. In der 28. Minute war es dann Kevin Wolze, der seinen Gegenspieler David Blacha unglücklich im Strafraum legte. Die Konsequenz: Elfer für die Gastgeber, den Steven Ruprecht souverän verwandelt. Der MSV ließ sich nicht hängen und drängte auf den Ausgleich. Aber auch die Hessen blieben stets gefährlich und belohnten sich in der 63. Minute für ihren Aufwand mit dem nicht unverdienten 2:0 durch Mvibudulu. Kurz vor Schluss machte Wehen dann mit dem 3:0 endgültig den Sack zu. "Glückwunsch an Wehen Wiesbaden. Wir waren gut vorbereitet und wollten eigentlich punkten", so ein enttäuschter Ilia Gruev nach der Partie.

Lange aufhalten will man sich beim MSV mit der ersten Saisonniederlage aber nicht. Muss man auch gar nicht. Denn bereits am Dienstagabend geht es für den MSV im heimischen Stadion mit dem Spiel gegen Holstein Kiel weiter. Für Fabian Schnellhardt wird es ein ganz besonderes Match. "Schnelli" war in der Vorsaison an die Kieler ausgeliehen. Es ging im gut, im hohen Norden. "Nach den schwierigen Jahren in Köln und in Duisburg, wo ich nur sehr unregelmäßig zum Einsatz gekommen bin, tat mir die viele Spielpraxis in Kiel gut. Ich habe an meinen Schwächen gearbeitet, mich über die Spielpraxis verbessert und viel Erfahrung sammeln können", sagt "Schnelli", der sich auf ein "hartes Match" gegen seine Ex-Kollegen einstellt. Eigentlich wäre er auch gerne an der Ostsee geblieben. Das wollten Ilia Gruev und Ivo Grlic aber nicht. Und überzeugten den jungen, schnellen und technisch versierten Mittelfeld-Mann von der Rückkehr an die Wedau. "Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn brauchen. Und wir haben ihn überzeugt, dass er bei uns den nächsten Schritt machen kann", verrät Gruev, der große Stücke auf seinen Mittelfeldstrategen hält. "Er ist technisch versiert, extrem ballsicher, hat ein Gespür für die Situation. Er muss noch robuster werden, seinen rechten Fuß verbessern und noch torgefährlicher werden. Da arbeiten wir dran. Er hat jedenfalls das Potenzial, zum Topspieler zu reifen."

Das haben vermutlich auch schon andere Leute gemerkt. Und so wird es interessant zu beobachten sein, wie es in den kommenden Monaten in Sachen Vertragsverlängerung voran geht. Denn am Ende der Saison läuft Schnellhardts Kontrakt bei den Zebras aus. Für den 22-Jährigen ist die Situation komfortabel. "Ich fühle mich jetzt richtig wohl hier. Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen und der Manager und der Trainer geben mir das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Es spricht momentan nicht viel gegen eine Vertragsverlängerung. Auch wenn ich mir da in der jetzigen Situation noch keine wirklichen Gedanken zu mache."