Mit der Fotoausstellung „Lost Places, Schönheit – Verfall – Zerstörung“ startet die Saison im Fördermaschinengebäude auf Rheinpreussen Schacht IV. Im Jahr 2000, also vor 25 Jahren, war für das Fördermaschinengebäude Schacht IV die Zeit als Lost Place beendet. Zum Glück ist ihm die dritte Phase vieler Lost Places, nämlich die der Zerstörung, erspart geblieben. Die Ruhrkohle AG in Essen hatte Mitte der 80er Jahre den Abriss des Fördergerüstes, der Schachthalle sowie des Fördermaschinengebäudes beschlossen. Aber es ist findigen Bergleuten wie den beiden damaligen Vorsitzenden des Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers e.V. (GMGV) Otfried Erdtmann und Alexander Eichholtz zu verdanken, dass sie mit einem gewieften Plan den Abriss verhindern und anschließend die Restaurierung umsetzen konnten. Dazwischen lagen aber fast 10 Jahre, in denen der Schacht IV dem Verfall preisgegeben war. Die rein digitale Ausstellung startet mit Fotos von Schacht IV aus den 1980er und 90er Jahren und greift im weiteren Verlauf den ergänzenden Titel der Ausstellung immer weiter auf. Der Arbeitskreis Schacht IV spannt mit der, nur am 4. Mai zu sehenden, Ausstellung einen Bogen in die Welt, die bis in die 90er Jahre noch keinen Namen hatte. Was Anfang der 2000er Jahre von Insidern noch als „Schrottrobben“ bezeichnet wurde, ist heute unter Begriffen wie „Lost Places“, „Urban Exploring“ oder auch einfach als „Urbexen“ bekannt und erfreut sich immer weiter steigender Beliebtheit. Wer in dieser Szene aktiv ist, ist auf der Suche nach der Schönheit innerhalb eines langsam verfallenden Ortes, sucht einmalige Motive in den vor sich hinrottenden Locations und bannt sie digital für die Ewigkeit, bevor sie, wie leider oft zu sehen ist, durch blinden Vandalismus zerstört werden. Die Ausstellung zeigt auf einem XXL Display sowie per Beamer einen Stream aus über 300 Bilder von 8 verschiedenen Fotokünstlern und gibt einen tiefen Einblick in die Szene der „Lost Places“ und des dort herrschenden Ehrenkodex: "Hinterlasse nur deine Fußspuren - zerstöre nichts - und nehme nichts mit als deine Bilder."
Die komplett digitalisierte Ausstellung ist nur am 4. Mai zwischen 11 bis 16 Uhr im Fördermaschinengebäude auf Rheinpreussen Schacht IV, Zechenstraße 50, 47443 Moers, zu sehen.