Philharmoniker alla turca

Duisburg · Dirigent Konrad Junghänel und die polnische Geigerin Alicja Smietana gestalten das 11. Philharmonischen Konzert der Duisburger Philharmoniker am kommenden Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. Mai, jeweils um 20 Uhr in der Mercatorhhalle.

Foto: Dmitry Simakov

Die Kaiserstadt Wien zu erobern und so das Tor zu Westeuropa aufzustoßen, versuchte das Osmanische Reich zunächst im 16. und ein weiteres Mal im 17. Jahrhundert. Beide Anläufe schlugen bekanntlich fehl. Aber die rasselnden Märsche der Elitetruppe der Osmanischen Armee, der so genannten Janitscharen, fanden ihren Weg in manche Komposition der Wiener Klassik: zum Beispiel in den Finalsatz aus Mozarts Klaviersonate Nr. 11, das allseits bekannte Rondo alla turca.

Wie stark solche Janitscharenmusiken mitreißen und wie effektvoll sie klingen, ist am Mittwoch und Donnerstag im elften Philharmonischen Konzert in der Mercatorhalle zu erleben. Unter dem Motto "Alla turca" versammelt das Programm einige der schönsten Beispiele türkischer Spuren in der klassischen europäischen Musik: Angefangen bei der Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Die Entführung aus dem Serail" über sein Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 bis zu Joseph Haydns Sinfonie G-Dur Hob. I:100, die auch unter dem Namen Militärsinfonie bekannt ist. Der Komponist Christoph Willibald Gluck ist mit der Ouvertüre aus seiner Oper "La rencontre imprévue" vertreten, deren deutscher Titel "Die Pilger von Mekka" lautet, sowie mit der Ballettmusik zu "Iphigénie en Tauride".

Am Dirigentenpult steht Konrad Junghänel, einer der ausgewiesenen Originalklang-Experten unserer Zeit. Historisch stimmige Interpretationen, die gleichwohl nicht in Dogmen erstarren, sind ein Markenzeichen des im In- und Ausland geschätzten Dirigenten. Solistin in Mozarts Violinkonzert A-Dur ist die vielfach ausgezeichnete polnische Geigerin Alicja Smietana. Die temperamentvolle Künstlerin spielte regelmäßig mit Größen wie Neville Marriner und Martha Argerich, lässt es sich aber auch nicht nehmen, hin und wieder in den großen Londoner Jazzclubs kräftig einzuheizen.

Karten gibt es über die Theaterkasse: (0203) 283 62 100.

(Niederrhein Verlag GmbH)