Mit rund 15.200 m² Bruttogrundfläche entsteht hier ein vielseitiger Gebäudekomplex, der ein wichtiges Angebot für die Versorgung älterer Menschen in der Region schafft. Betreiber für das Pflegeheim ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das damit zugleich rund 70 neue Arbeitsplätze in der Stadt schafft.
Die Planung des Neubaus wurde in enger Zusammenarbeit mit dem DRK, dem Kreis Wesel und der Heimaufsicht entwickelt. Im Zentrum steht die Idee, die neue Pflegeeinrichtung und die historische Lohnhalle in eine symbiotische Nutzung einzubinden. Dazu wird ein Verbindungsbau realisiert, der das Seniorenzentrum direkt mit der Lohnhalle verbindet und die ursprüngliche städtebauliche Figur von Lohnhalle und Kauengebäuden wieder aufnimmt.
Die Bauarbeiten werden von der Firma ESA Bau ausgeführt. Für die Entwicklung, Planung und Architektur zeichnet das Büro mo.studio verantwortlich. Als Investoren und Bauherren stehen die Unternehmer Oliver Bloch und Samir Efendic hinter dem Projekt, die gemeinsam die Realisierung des Pflegeheims ermöglichen.
Das viergeschossige Seniorenzentrum mit Staffelgeschoss gliedert sich in zwei Teile:
• Nördlicher Teil: Die Pflegeeinrichtung umfasst 100 Einzelzimmer, davon 85 vollstationäre Pflegeplätze, 15 Kurzzeitpflegeplätze sowie 19 Plätze in der Tagespflege. Ergänzt wird das Angebot durch eine Cafeteria, Küche, Friseur, Therapieräume und Gemeinschaftsflächen.
• Südlicher Teil: 54 barrierefreie Apartments für Betreutes Wohnen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 3.700 m². Die Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 46 m² und 70 m² bieten Platz für bis zu 86 Personen und sind überwiegend mit Loggien ausgestattet. Zwei Gemeinschaftsräume fördern das nachbarschaftliche Miteinander.
Auch die zukünftige Nutzung der Lohnhalle als Gesundheitscampus ist Teil des Konzepts. Vorgesehen sind dort unter anderem eine Apotheke, ein Sanitätshaus, Flächen für Physiotherapie und Reha-Sport, Arztpraxen für Allgemeinmedizin und Fachärzte, Büros für ambulante Pflege sowie Wohnraum für Auszubildende im Untergeschoss. Diese Kombination soll eine enge Verzahnung zwischen medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Angeboten schaffen und das Ensemble als lebendigen Gesundheitsstandort stärken.
„Mit diesem Projekt schaffen wir ein Seniorenzentrum, das verschiedene Wohn- und Pflegeformen intelligent miteinander verbindet und durch die Anbindung an die Lohnhalle als Gesundheitscampus zusätzliche medizinische und therapeutische Angebote bietet. So entsteht ein zukunftsweisendes Modell für Versorgung, Sicherheit und Lebensqualität im Alter“, betonen die Projektverantwortlichen.
Die Erschließung erfolgt fußläufig über den neuen Zwischenbau zur Lohnhalle – wahlweise von der Friedrich-Heinrich-Allee oder von der rückwärtig parallel verlaufenden Straße. Mit dem Pkw ist die Tiefgarage über die künftige Hauptzufahrt an der Süd-Ost-Ecke des Gebäudes erreichbar. Die Tiefgarage bietet 82 Stellplätze. Der Lieferverkehr wird separat um das Gebäude und die Lohnhalle herumgeführt.
Bürgermeister Prof. Dr. Landscheidt, der das Projekt als zuständiger Baudezernent begleitet hat, zeigt sich sehr angetan: „Das neue Seniorenzentrum mit direkter Anbindung an die Lohnhalle wird ein Leuchtturmprojekt für die Region: ein modernes Pflegezentrum, ergänzt durch medizinische und soziale Infrastruktur, das Tradition und Zukunft auf beispielhafte Weise verbindet.“