„Wir alle haben gemeinsam etwas geschaffen, das mehr ist als nur ein Gebäude“, sagt eine dankbare Kita-Leiterin Kirsten Grunert zur Eröffnung: „Ein Zuhause auf Zeit - ein Ort, an dem Kinder spielen, lachen, forschen, Freundschaften schließen, lernen und jeden Tag kleine Abenteuer erleben.“
In einem anderen Sinne abenteuerlich waren zuletzt die Zustände im Vorgängerbau aus den 1970er-Jahren, der 2024 abgerissen wurde. „Da hättest du dein Kind nicht hinschicken wollen“, sagt eine Mutter hinter vorgehaltener Hand. Plus die gestiegenen Anforderungen an Raum, Sicherheit etc., die an Kitas nicht nur von Gesetz wegen gestellt werden, sondern auch allen Beteiligten als ebenso wünschenswert wie notwendig erscheinen.
Zwei Jahre Projektlaufzeit hat es für die neue „Städtische Kindertageseinrichtung Feldrain“ gebraucht. Modulbauweise macht’s möglich, dass der Neubau planmäßig und innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens - von Januar bis Mai 2025 - wie auch Budgets von 6,34 Millionen Euro fertig wurde. Während der Bauphase wurde der Betrieb der Kita in einer Containeranlage an der Schwarzenberger Straße fortgeführt.
Der zweigeschossige Kita-Neubau wurde in einer Stahl-Modulbauweise errichtet und erfüllt den energiesparenden KfW-40-Standard – er benötigt damit nur rund 40 Prozent der Energie eines vergleichbaren Neubaus. Durch die industrielle Vorfertigung der Module konnten viele Arbeitsschritte parallel und wetterunabhängig durchgeführt werden, was die Bauzeit erheblich verkürzte. Die standardisierte Produktion sorgt nicht nur für eine hohe Qualität und langlebige Materialien, sondern auch für eine besonders ressourcenschonende und energieeffiziente Bauweise. Da die Module präzise gefertigt werden, entsteht kaum Materialverschnitt, der Energieverbrauch wird reduziert und durch den geringeren Baustellenverkehr fallen weniger Emissionen an. So vereint das Gebäude Effizienz, Umweltfreundlichkeit und hohe Funktionalität in einem Konzept.
Die Kita verfügt über eine Bruttogrundfläche von knapp 1.244 Quadratmetern. Sie ist in Bezug auf schwellenlose Zugänge, Durchgangsbreiten sowie Aufzug und Behinderten-WC barrierefrei und wird über eine energieeffiziente Luft-Wärme-Pumpe beheizt. Die Außenanlagen sind altersgerecht gestaltet und bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken.
Träger der Einrichtung ist das Jugendamt. Die GEBAG war für die Umsetzung des Projekts verantwortlich. Die Wirtschaftsbetriebe, die ab jetzt für die Bewirtschaftung des Gebäudes zuständig sind, haben den Kindern zur Eröffnung Bobby-Cars mit vorgeschraubten Besen geschenkt. Verdammt schlau ...
„Einen Rollenspielraum gibt’s auch“, freut sich Oberbürgermeister Sören Link. Platz ist für 130 Kinder, rund 90 finden in der Kita zurzeit ihr Zuhause auf Zeit, betreut von einem 14-köpfigen Team. Das soll demnächst noch verstärkt werden, dann können hier noch zwei weitere Gruppen aufgemacht werden, davon eine für Unter-Drei-Jährige. Es sei absehbar, dass die in den letzten Jahren hohe Nachfrage nach Kita-Plätzen zurückgehe, sagte Link, doch auch deswegen sei der Neubau hier ein Gewinn: weil die dann reichlich vorhandenen Ressourcen quasi auf breitere Füße gestellt werden könnten, sprich: Mehr Platz für jedes Kind.