Kein Spiel für schwache Nerven

Dinslaken · In einem dramatischen Verbandsliga-Spitzenduell hat sich der MTV Rheinwacht mit 28:27 gegen die direkte Konkurrenz aus Oppum durchgesetzt. Der Tabellenführer muss nun nach Lank. Die „Veilchen“ verlieren knapp in Neukirchen und empfangen am Samstag die Turnerschaft aus Lürrip.

Lars Jankowski im Laufduell mit Oppums starkem Spielmacher Matthias Opper. Von hinten feuert Basti Schwengers seinen Rechtsaußen lautstark an.

Foto: Volker Nagraszus

Am Ende wurde es noch mal richtig dramatisch. Nach chaotischer Situation am Zeitnehmertisch und einer zu Unrecht abgepfiffenen Großchance für die Gäste zeigte das teilweise absurd pfeifende Schiedsrichter-Duo Johnen/Müller auf den Siebenmeter-Punkt – und das beim Spielstand von 28:27 für den MTV und noch zehn zu spielenden Sekunden. Aber der starke Aaron Mertineit im Rheinwacht-Kasten ließ sich nicht beirren, parierte den Strafwurf und krönte sich zum Matchwinner im Verbandsliga-Spitzenspiel.

Am Ende eines temporeichen und hart umkämpften Spiels hatten die Hausherren zwei ganz wichtige Punkte gegen den ärgsten Verfolger im Sack. Damit hat sich die Bell-Truppe den Platz an der Sonne vorerst gesichert und die spielstarken Oppumer auf drei Punkte distanziert. Dementsprechend erleichtert zeigte sich MTV-Coach Burkhard Bell nach dem „Big Point“: „Das war schon ein richtiges Spitzenduell gegen einen richtig guten Gegner. Auch wenn wir nicht alles umgesetzt haben, was wir wollten: Wir haben wieder gezeigt, dass wir auch die ganz engen Partien gewinnen können und sind jetzt erst mal drei Punkte weg.“

Lange ausruhen können sich die Spieler um den abermals bärenstarken Philipp Tuda aber nicht. Denn die nächste schwierige Aufgabe wartet bereits am kommenden Samstagabend, wenn der MTV um 19.30 beim Tabellenvierten aus Lank ran muss. „Das wird wieder ein ganz schwieriges Spiel und eine große Herausforderung für uns“, weiß Burkhard Bell, der den Oppumern letztendlich mit der Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit Basti Schwengers als Vorgezogenem den Zahn zog. Auffällig auch: Sobald Bell seinen Stammspielern Pausen gönnte und Akteure wie seinen Sohn Frederik oder Florian Körner brachte, kam es zum Bruch im MTV-Spiel. Überbewerten wollte der Rheinwacht-Coach das aber nicht. „Gerade bei so einem Tempo brauchen die Jungs zwischendurch eine Pause. Und normalerweise nutzen die Bankspieler ihre Einsatzzeiten ja auch für ein, zwei Tore.“

Im ewig selben Film wähnt man sich in dieser Spielzeit beim TV Jahn Hiesfeld. Beim Auswärtsspiel in Neukirchen zeigten André Schwarzenberg und Co. eine couragierte Leistung. Am Ende hieß es jedoch 31:27 für den Tabellendritten. Unzufrieden war Jahn-Trainer Werner Schwarzenberg aber keinesfalls. Vielmehr freute er sich über den kämpferischen Einsatz und die taktische Disziplin seiner Mannschaft. Trotzdem tritt der TV Jahn durch die erneute Pleite natürlich am Tabellenende auf der Stelle.

(Niederrhein Verlag GmbH)