Und da wartet der Rekordmeister und ewige Rivale — die Wasserfreunde aus Spandau.
Die Ausgangslage war klar: Die Amateure waren zum Siegen verdammt. Ansonsten hätten sie in der Best of five-Halbfinalserie zum Entscheidungsspiel in Hannover antreten müssen. Und so machte Anheizer Paul Schüler schon vor dem Anpfiff im Spielerkreis klar. "Das lassen wir uns heute nicht nehmen. Nicht in unserem Becken. Die hauen wir weg!".
Und seine Teamkameraden nahmen Schülers Worte ernst. Große Teile der ersten Halbzeit: eine einzige Machtdemonstration des ASCD. 5:1 lagen die Hausherren in Front. Scheinbar spielerisch erzielten der starke Jan Bakulo und seine Mitspieler ihre Tore. Gerade die vielen Überzahlsituationen nutzten die Amateure gegen konsternierte Gäste gnadenlos aus. "Aber dann passiert das, was in solchen Situationen ziemlich oft passiert. Wir haben ein wenig die Spannung abfallen lassen. Und das darfst du dir gegen so ein Top-Team nicht erlauben", musste Peter Dubinak beobachten, wie seine Schützlinge die Führung peu à peu abgaben. Bis zum Halbzeitpfiff waren die Niedersachsen, die nun vermehrt auf eine ganz enge , ständig pressende Deckungsvariante setzten, auf 4:5 dran.
In Halbzeit zwei entwickelte sich das Spiel zur Abwehr- und Nervenschlacht. Als Julian Real sein Team in Überzahl zur 6:5-Führung schoss, kochte die Stimmung im trotz Dauerregen sehr gut besetzten ASCD-Freibad über. Im letzten Viertel zeigten die Hausherren, warum sie am Ende als verdienter Sieger aus der Serie gegen das hoch dotierte Waspo-Team hervor gegangen sind. Als Team und mit aufopferungsvoller Defensivarbeit brachten sie die Führung über die Zeit. Und als Jan Bakulo dann in der Schlussminute zur Entscheidung traf, gab's kein Halten mehr. Der Rest war Jubel. Die ASC-Spieler gönnten sich das ein oder andere Bierchen auf den Finaleinzug, "Das dürfen wir heute. Schließlich startet das Finale ja auch erst in zwei Wochen", erklärte ein breit und zufrieden grinsender Nils Illinger. Mitten drin auch sein Trainer: "Wir haben heute gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Und wir haben nicht die Nerven verloren. Mit unserem kleinen Kader ist das ein riesiger Erfolg!"