Der frühere Lufthansa-Finanzvorstand Stepfan Gemkow verschafft dem Familienunternehmen weiterhin Auftrieb. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Haniel einen deutlichen Umsatzanstieg um 14 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro verzeichnen. Auch beim Ergebnis vor und nach Steuern legte der Konzern deutlich zu; um 22 Prozent vor und sogar 72 Prozent nach Steuern auf 235 bzw. 248 Millionen Euro. Treiber dieser Entwicklung war u.a. die US-Steuerreform von Donald Trump, wie Haniel-Finanzchef Florian Funck auf der Bilanzpressekonferenz berichtete. "Alle Geschäftsbereiche entwickelten sich organisch positiv gegenüber dem Vorjahr", hält die Konzernmitteilung fest.
Das dürfte die fast 700 Familienmitglieder freuen, denn höhere Konzerngewinne bedeuten höhere Dividende: 60 Millionen Euro sollen für 2017 unter Franz Haniels Nachkommen aufgeteilt werden. Für den Vorstandsvorsitzenden Stephan Gemkow bedeutet der gestiegene Gewinn neues Investitionspotenzial. 800 Millionen Euro beträgt der Spielraum für "die Weiterentwicklung des Portfolios", sprich: für Unternehmenszukäufe. Und für die Weiterentwicklung der Zukäufe aus 2017: den Verpackungsanlagenhersteller Rovema und Optimar, ein Unternehmen für automatisierte Fischverarbeitungssysteme. Die beiden Neuen "bedienen globale Megatrends und besitzen zugleich großes Potenzial", so Gemkow. Sie sind jetzt ebenso 100-prozentige Hanieltöchter wie der belgische Matratzenbezughersteller Bekaert-Deslee und der Edelstahlschrottverwerter ELG. Am Waschraum-Hygiene-Anbieter CWS-boco ist Haniel mit 82,19 Prozent, am Büromöbelhersteller Takkt mit 50,52 Prozent beteiligt. Außerdem hält das "Family-Equity-Unternehmen" immer noch 22,5 Prozent der Metro-Anteile und 25 Prozent an Ceconomy, dem von der Metro-Gruppe abgespaltenen Betreiber von Mediamarkt und Saturn.
In allen Geschäftsbereichen will Haniel den digitalen Wandel vorantreiben und sich mit der Gründer- und Digitalszene vernetzen, zum Beispiel mit dem Social Impact Lab direkt neben dem historischen Packhaus. Entsprechend sollen alle Geschäftsbereiche bis hinauf ins Top-Management auch personell verstärkt werden.
Fürs laufende Jahr erwartet Gemkow einen deutlichen Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich, zu dem alle Geschäftsbereiche und auch die Finanzbeteiligungen an Metro und Ceconomy beitragen sollen.