Der Auftritt von Nena polarisierte ein wenig. Die Stimmung bei Michael Patrick Kelly und die warmen Worte von Altmeister Stoppok sorgten für Gänsehaut bei Fantastival-Chefin Lea Eickhoff.
Die Tage nach dem Fantastival sind die Tage, in denen vieles von Lea Eickhoff abfällt. Die Wochen und Monate des Stresses sind passé, es bleibt mal wieder ein wenig Zeit für Muße und Entspannung. Im Falle von Lea Eickhoff hat das beides, überraschenderweise, mit Musik zu tun. Und so wird sie die kommenden Tage nutzen, ein paar kleinere Festivals in der Umgebung abzuklappern - um selber mal wieder Besucher sein zu dürfen. Und sie wird es genießen können. Denn auch die 2017er-Ausgabe des Fantastivals war eine sehr gute. 17.100 Besucher - so viele waren noch nie bei Dinslakens größter Kulturveranstaltung. Und das, obwohl die 13.300 Besucher im Vorjahr schon eine starke Hausnummer waren. „Allerdings“, relativiert Lea Eickhoff, „hatten wir im Vorjahr auch weniger Veranstaltungen.“ Bei Stoppok und beim Nena-Zusatztermin hätte es noch etwas Luft nach oben gegeben. Aber trotzdem: „Das ist schon eine Zahl, die uns sehr stolz macht.“ Mit „uns“ meint die Freilicht AG-Chefin die vielen Freiwilligen, ohne die dieses Festival nicht funktionieren würde. Und für die gab es in diesem Jahr einen besonders schönen Moment. Als Stoppock von der Bühne und aus der Garderobe kam, nahm er sich noch Zeit, den Freiwilligen ausgiebig Danke für ihren Einsatz zu sagen. Im Anschluss ging’s noch gemeinsam auf ein paar Getränke in die Alte Apotheke. Eickhoff: „Er hat die Arbeit der Freiwilligen ehrlich wertgeschätzt und sich lange bedankt - das war schon beeindruckend.“ Sehr beeindruckt war sie auch von der Stimmung beim Michael Patrick Kelly-Konzert. Die Hardcore-Fans des Sängers, die bereits am Vorabend vorm Burgtheater kampierten, sorgten vom ersten Ton an für eine beeindruckende Stimmung - und steckten damit sofort das komplette, restlos ausverkaufte Burgtheater an.
Machtlos war Lea Eickhoff, was die teilweise Enttäuschung einiger Nena-Fans nach dem zweiten Konzert des Superstars anging. Da hätten viele Fans ihr Idol gerne länger auf der Bühne gesehen. „Wir stellen den Rahmen, der Künstler macht die Show. An die vereinbarte Mindestspieldauer hat sie sich gehalten, den Rest können wir nicht beeinflussen.“