Wedauer Erklärung unterzeichnet Für die Wiederbelebung der Ratinger Weststrecke

Wedau · Am Montag haben die Spitzen der Städte Duisburg, Düsseldorf und Ratingen, der Kreis Mettmann und der VRR die "Wedauer Erklärung" unterzeichnet. Darin wird die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Ratinger Weststrecke gefordert.

Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR, Thomas Hendele, Landrat des Kreises Mettmann, OB Sören Link, der Ratinger Bürgermeister Klaus Pesch und der Düsseldorfer Beigeordnete Stephan Keller (v.l.) unterzeichneten die Wedauer Erklärung.

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Die Ratinger Weststrecke gehört zu den am stärksten befahrenen Güterbahnstrecken Deutschlands. Bis 1983 wurde auf der Strecke von Düsseldorf über Ratingen bis Duisburg auch Personenverkehr betrieben; heute verkehrt nur noch die Regionalbahn 37 vom Duisburger Hauptbahnhof bis zum Entenfang. Dieser "Entenfangexpress" soll durch die Reaktivierung der Gesamtstrecke ersetzt werden.

Streckenverlauf, geplante neue sowie vorhandene Stationen der Ratinger Weststrecke — die Haltestelle Wedau/Bissingheim gibt es zwar schon (deshalb schwarz), aber sie wird im Zuge des Wedau-Neubauprojekts ebenfalls komplett neu gebaut (macht zusammen fünf neue Stationen).

Foto: Kreis Mettmann, CC-BY 4.0

Großer Bahnhof jedenfalls am heutigen Montag bei der Vorstellung der Pläne in der Jugendherberge im Sportpark Wedau. "Für die Entwicklung des Duisburger Südostens und die kurze Anbindung an Düsseldorf ist diese Strecke dringend notwendig", erklärt Oberbürgermeister Sören Link. Er weist auf das Bauprojekt Duisburg-Wedau hin, wo die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft NRW, DB Immobilien und die Stadt Duisburg ein neues Wohnquartier mit 3.000 Wohneinheiten und ein 30 Hektar großes Gewerbeareal planen. Dieses Projekt würde ebenso von der reaktiverten Ratinger Weststrecke profitieren wie der Sportpark und die Stadtteile Bissingheim und Wedau.

Auch Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch und Thomas Hendele, Landrat des Kreises Mettmann, versprechen sich von der Weststrecke Entlastung für das Straßennetz und weisen auf stetig steigende Pendlerströme in der Region hin. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, der den Beigeordneten Stephan Keller zur Unterzeichnung der Erklärung in die Jugendherberge Wedau schickte, hofft in diesem Zusammenhang vor allem auf eine Entlastung des Straßennetzes im Düsseldorfer Norden.

"Eine schnelle und verlässliche SPNV-Verbindung sichert Arbeitsplätze und hält Wohnstandorte attraktiv" heißt es in der Wedauer Erklärung, die die verkehrs-, wohnungsmarkt-, klima- und wirtschaftspolitischen Gründe für die Reaktivierung der Ratinger Weststrecke versammelt. Das Land NRW wird aufgefordert, die Bemühungen tatkräftig zu unterstützen und die Voraussetzungen für eine Reaktivierung zu schaffen. Bereits Ende 2015 hat der Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR) die Strecke beim Land zur Aufnahme in den künftigen ÖPNV-Bedarfsplan 2017 angemeldet.

(Niederrhein Verlag GmbH)