Förderung für die Kulturelle Bildung „Das heute ist die Qualifikation“

Moers · Moers bekommt aus dem NRW-Kulturministerium 15.000 Euro für die Kulturelle Bildung. Den Besuch von Ministerin Ina Brandes nutzte Bürgermeister Christoph Fleischhauer, um sich auch für eine ungleich höhere Fördersumme zu bedanken.

Ministerin Ina Brandes, Bürgermeister Christoph Fleischhauer und die ausgezeichneten Mitglieder der Steuerungsgruppe Kulturelle Bildung in Moers.

Foto: tw

„Das ist quasi die Qualifikation heute“, sagte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Übergabe des Landespreises „Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung“ am Mittwoch im Sitzungssaal des Alten Landratsamtes. Der war bis auf den letzten Platz gefüllt: Von Schlosstheaterintendant Ulrich Greb über Moers-Festival-Leiter Tim Isfort bis zur Doxs-Ruhr-Leiterin Gudrun Sommer waren praktisch sämtliche Akteure der Moerser Schnittstellen von Bildung und Kultur zugegen. Weil sie weitermachen sollen, wie die Ministerin betonte: mit dem „Riesenengagement, das Sie hier leisten“, aber auch mit der Vernetzung. Das nämlich meinte die Ministerin mit Qualifikation. Moers hat nach 2007 und 2009 bereits zum dritten Mal erfolgreich am Wettbewerb der kommunalen Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung teilgenommen und kann sich deshalb jetzt für eine auf bis zu drei Jahre angelegte Konzeptförderung bewerben. Fördersumme dann: 20.000 Euro pro Jahr.

„Wer in jungen Jahren nicht mit Kultur in Berührung kommt, der wird es später meistens auch nicht tun und dem entgeht dann vieles“, so Ina Brandes. Wer dagegen in Kita, Schule und Freizeit mit Kunst und Kultur in Berührung kommt, hat beste Chancen, dass dieser Schatz zu einem lebenslangen Begleiter wird. Kulturelle Bildung sei deshalb der größte Posten an Fördergeldern, die ihr Ministerium vergibt, so Brandes.

„Das kommt genau zur richtigen Zeit“, sagte Diana Finkele, Leiterin des Eigenbetriebs Bildung der Stadt Moers: „Wir brauchen Demokratiebildung. Wir müssen Demokratie stärken.“ Deshalb würden alle Moerser Beteiligten daran arbeiten, Demokratie- und Kulturförderung zu verbinden. Wo und wie gut das schon funktioniert, machte Katja Roters vom Kulturbüro in einem Schnelldurchlauf deutlich. Und wohin die gemeinsame Reise gehen soll und was mit der Fördersumme angestellt werden könnte - Zwischenruf: „Bäume pflanzen!“ -, zeigte Kulturbüroleiterin Eva Marxen auf: Weiterentwicklung, stärkere Vernetzung der Institutionen - „da sind auch 15.000 Euro schon hilfreich“.

Ministerin Ina Brandes (Mitte) mit (v. l.) Ulrich Greb, Mark Rosendahl (Moers Kultur), Bürgermeister Fleischhauer und der Moerser Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski nach der Stippvisite am Weißen Haus.

Foto: tw

Als sich dann alle Bildung- und Kulturschaffenden bei Kaffee und Mineralwasser an die weitere Vernetzung machten, huschte (hüschte) Ministerin Brandes mit Bürgermeister Fleischhauer und Uli Greb hintenrum raus, um einen Blick auf den anderen, den großen Förderposten zu werfen: aufs Weiße Haus samt Parlamentarischem Anbau, das mit den bewilligten Millionen von Bund und Land zum neuen Schlosstheater Moers umgebaut werden soll - ein Glück für alle kulturell gebildeten und noch zu bildenden Moerserinnen und Moerser!

650 Jahre Spitze
Der Hafenstadtteil Ruhrort könnte Jubiläum feiern 650 Jahre Spitze