Bei kompletten Neubauten vergibt die Bahn Bauaufträge an Firmen, die sich auf Schienenwege spezialisiert haben. Das geschieht dann ähnlich wie beim Bau von Autobahnen. Geht es jedoch darum, bestehende Gleise wieder auf den Stand der Technik zu bringen, verfügen Bahngesellschaften schon seit Anfang an über Personal, das dafür zuständig sind. Waren das zu Beginn des Eisenbahnzeitalters noch große Bautrupps, die mit unzähligen Mitarbeitern Gleise schleppten, Schwellen verlegten oder auch den Schotter schaufelten, sind dies heute hochspezialisierte Fahrzeuge, die zum Beispiel langsam über die Gleise rollen:
Dabei kann dann zum Beispiel ein kompletter Bauabschnitt quasi unter dem Bauzug ausgewechselt werden. Im Grunde steht der Zug so mit seinem Vorderteil auf dem alten Gleis, während hinterm dem Zug schon das neue Gleis verlegt ist.
Doch auch solche Fahrzeuge gehen kaputt oder müssen einfach mal in die Wartung. Dafür gibt es in der gesamten Republik verteilt fünf Instandhaltungswerkstätten von Maschinenpool, die zur Bahn AG gehören.
In Wedau am Ende der Masurenallee befindet sich eine der größten in der Republik. Hier kommen größere aber auch kleine Bahn-Baumaschinen und -fahrzeuge, um nach oft langjährigem Einsatz komplett untersucht zu werden. Zum Teil werden Fahrzeuge dabei komplett zerlegt, um die Betriebssicherheit für weitere Jahre zu garantieren. Federn, Dämpfer, Radsätze und Bremsbacken werden dabei nach entsprechender Einsatzzeit komplett erneuert. In Duisburg sind derzeit 26 Mitarbeiter tätig. Maschinenpool verfügt über rund 400 Mitarbeitern, die für insgesamt rund 750 Fahrzeuge zuständig sind. Dabei wird nicht nur in der Werkstatt selbst zum Schraubenschlüssel gegriffen.
„Wir fahren bei Reparaturen auch zu den jeweiligen Baustellen in der Region, um Maschinen direkt am Einsatzort wieder fit zu machen“, betont der Wedauer Werkstattchef Georg Gratz, der gelernte Mechatroniker und studierte Ingenieur ist, und betont: „Rund 350 Einsätze finden jedes Jahr außerhalb der Werkstatt statt.“ Bei etwa 50 davon, müssen die Mitarbeiter auch am Wochenende raus.
Ein großes Problem bei der Wartung sind dabei auch Ersatzteile, denn Bahnfahrzeuge erreichen oft ein erstaunliches Alter. Der jeweilige Hersteller kann zum Teil nicht mehr liefern, so dass oft kreative Lösungen gefragt sind. Eine Hilfe ist dabei in letzter Zeit jedoch ein 3-D-Drucker, mit dem zum Beispiel selbst Lüfterräder „gedruckt“ werden, mit denen dann das alte Gerät wieder einsatzfähig gemacht werden.