Rheurdt Gelsenwasser überträgt Enni das Gasnetz im Ökodorf

Rheurdt · Im Winter erhielt die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) den Zuschlag für die Wasserkonzession in Rheurdt. Jetzt übernimmt der Moerser Energie- und Wasseranbieter in der 6.500-Einwohner-Gemeinde im Kreis Kleve auch die Gasversorgung.

Stefan Krämer, Vorsitzender der Geschäftsführung der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein, Bürgermeister Dirk Ketelaers und Dr. Kai Gerhard Steinbrich, Geschäftsführer der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein beim Fototermin vorm Rheurdter Rathaus.

Foto: Enni

Im Rahmen ihrer Kooperation haben sich Enni und die Gelsenwasser AG auf die Übernahme des Gasnetzes von deren Tochtergesellschaft Gelsenwasser Energienetze (GWN) geeinigt. Gelsenwasser baut im Gegenzug ihre Anteile an Enni aus. Nach der notariellen Beurkundung öffneten die beiden Enni-Geschäftsführer, Stefan Krämer und Dr. Kai Gerhard Steinbrich, diese Woche gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Ketelaers vor dem Rathaus symbolisch einen Absperrschieber für das rund 30 Kilometer lange Gasnetz, das rückwirkend ab Januar auf Enni übergeht. Rücken Gelsenwasser und Enni so am Niederrhein noch enger zusammen, wird sich für die rund 1.200 Rheurdter Gasnetzkunden nichts ändern. „GWN bleibt in Rheurdt über einen Pachtvertrag weiter als technischer Dienstleister mit vertrauten Gesichtern und den bekannten Rufnummern aktiv“, sagt Stefan Krämer als Sprecher der Enni-Geschäftsführung. „Der Eigentumsübergang ist für uns aber ein weiterer Schritt in den Niederrhein und eine logische Konsequenz aus der Entwicklung der letzten Jahre, in denen wir mit vielen Aufgaben deutlich über die Moerser Stadtgrenzen hinausgewachsen sind.“ Bürgermeister Dirk Ketelaers ist dies recht, wie er gestern ausdrücklich betonte. „Die Versorgung mit Gas und Wasser ist für unsere Bürgerinnen und Bürger ein Stück Lebensqualität und Sicherheit. Mit Enni wissen wir diese wichtigen Aufgaben in verlässlichen Händen. Das Unternehmen hat seine Kompetenz in der Region über viele Jahre bewiesen – darauf können wir auch in Zukunft vertrauen.“

Seit der Initialzündung in 2019 bauen Enni und Gelsenwasser ihre Partnerschaft sukzessive aus. Vor allem in Rheinberg und Uedem arbeiten die Unternehmen heute in der Gasversorgung eng zusammen. Dabei setzen sie auf die jeweiligen Stärken im Netzbetrieb. Der jetzige Schritt sei daher folgerichtig. Enni habe großes Interesse an der Versorgung der direkt an ihre Netze angrenzenden Gemeinde, um Synergien im Netzbetrieb zu heben und ihr Know-how auch in Themen der Wärmewende in das Ökodorf einbringen zu können. Zuvor hatte sich Enni bereits bei der Ausschreibung um die Wasserkonzession in Rheurdt durchgesetzt und verhandelt aktuell mit Westenergie als bisherigem Konzessionär über die Übernahme des Wassernetzes. Als Energielieferant versorgt Enni in Rheurdt bereits zahlreiche Haushalte und auch die kommunalen Liegenschaften mit Strom und Gas. Zudem unterstützt das Unternehmen die Gemeinde dabei, dass gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Hier hatte Enni zuletzt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur im Ökodorf geholfen. Als Netzbetreiber ist Enni anders als reine Energiehändler untrennbar mit der Region verbunden. Deswegen setzt das Unternehmen laut Dr. Kai Gerhard Steinbrich auch auf Kundenähe. So versprach er, dass es nach der Aufnahme der Wasserlieferung wie schon in Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg auch im Ökodorf eine Service-Stelle geben wird. „Dort werden wir Fragen der Bürgerinnen und Bürgern direkt vor Ort Fragen beantworten.“

Übrigens: Auch nach dem jetzigen Schritt wollen die Gelsenwasser und Enni die Partnerschaft noch weiter ausbauen: „Wir verfolgen Pläne, den unter den besonderen Herausforderungen der Klimaschutzziele stehenden Gasbereich mit allen Betriebsabläufen zukunftssicherer aufstellen und dahinterstehende Strukturen weiter verbessern“, verriet Krämer, der andeutete, möglicherweise bald über weitere Gasnetze am Niederrhein zu sprechen.