Die Zukunft der Akzente

Duisburg · Nicht überschwänglich, aber zufrieden fällt die Bilanz der Organisatoren nach den 39. Duisburger Akzenten aus. Weiterhin steht die zeitliche Entkopplung vom Theatertreffen im Raum.

Meisterleistungen der Bühnentechnik und der Schauspieler — hier Falk Rockstroh und Christiane von Poelnitz — machten „Die Perser“ zum herausragenden Ereignis der 39. Akzente.

Foto: Reinhard Werner/Burgtheater

Eine riesige Decke, die wie eine Falltür herunterklappt und beim Zurückschwingen die Königsmutter wegzusaugen droht – dieser gewaltige Effekt plus Schauspielerleistungen wie nicht von dieser Welt, die trotz weitgehend statischen Geschehens für 90 Minuten durchgehende Spannung sorgten, machten „Die Perser“ vom Wiener Burgtheater zum Ereignis dieser Akzente.

Früher wurden ganze Stadtviertel oder zumindest Schulgebäude bespielt, diesmal beschränkte sich das Festival weitgehend auf Theater und Liebfrauenkirche. „Ein Termin zum Sommer hin würde gerade draußen mehr möglich machen“, sagt Festivalleiter Clemens Richert, der aber auch glaubt, dass vom „Ankermieter“ Theatertreffen abgekoppelte Akzente eine neue Struktur bräuchten, sprich: mehr Personal, mehr Geld. Ein für vergangenen Dienstag geplantes Gespräch musste wegen Erkrankung des Kulturdezernenten Thomas Krützberg abgesagt werden.

Der Zeitraum fürs Theatertreffen steht aus mehreren Gründen außer Frage. Was aber die Abtrennung der Akzente angeht, da ist auch Schauspielchef Michael Steindl noch in der Meinungsfindung. Mit „seinen“ Besucherzahlen ist er jedenfalls zufrieden, zumal er an vier Abenden das Theater an die Philharmoniker bzw. die Tanztage abgeben musste. Und mit den Eigenproduktionen, die beim Theatertreffen Premiere hatten („Quartett“, „Dreck“, „Kain“), sowie Gastspielen wie Aischylos’ „Orestie“ (10. und 11. April) und „Arc de Triomphe“ (6. und 7. Juni) nach Erich Maria Remarque, die thematisch ans Akzente-Programm anknüpfen, geht’s sehr sehenswert weiter im Theater Duisburg.

(Niederrhein Verlag GmbH)