Im ersten Jahr nach Amtsantritt als Chempark-Leiter kann Lars Friedrich sehr zufrieden sein. Ganze 300 Millionen Euro haben die ansässigen Chemieunternehmen 2017 am Standort in Uerdingen investiert (40 Mio. mehr als 2016). Davon flossen 125 Millionen Euro in neue Anlagen und 174 Millionen Euro in die Instandhaltung bestehender Anlagen. Rund 2000 chemische Produkte werden im Chempark hergestellt. "Die Unternehmen setzen auf unseren Chempark und investieren ordentlich. Das verdeutlicht die Attraktivität unseres Standortes und ist gleichzeitig ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Chemie hier in Krefeld." Seit nunmehr 141 Jahren wächst und gedeiht der einstige Bayer-Chemiestandort, der seit zehn Jahren unter dem Namen "Chempark" firmiert.
Im Chempark Krefeld-Uerdingen stellen die etwa 7.700 Beschäftigten rund 2.000 verschiedene chemische Produkte her. Dazu zählen Kunststoffe, Weiß- und Farbpigmente sowie Zwischenprodukte für Pflanzenschutzmittel, Geruchs- und Geschmacksstoffe. Das 260 Hektar große Areal hat sich als führender Polycarbonat- und Polyamid-Standort Westeuropas etabliert. Zudem konzentriert sich im Chempark Krefeld-Uerdingen die weltgrößte Produktion von anorganischen Pigmenten.
Foto: CurrentaInsbesondere die Zahl der Beschäftigten unterstreiche die Bedeutung des Chempark als Arbeitgeber in der Region: "Derzeit arbeiten hier über 7.700 Menschen (10% mehr als 2016), davon rund 5.500 Mitarbeiter bei den Chempark-Firmen und über 2.200 bei Partnerfirmen. Ihr Jahresnetto-Einkommen entspricht einer Kaufkraft von rund 200 Millionen Euro — ein Betrag, der Krefeld und der gesamten Region zugutekommt", berichtet der Chempark-Leiter. Dies gelte auch für die Ausbildung im Chempark: 408 junge Menschen erlernen derzeit in Krefeld-Uerdingen technische und naturwissenschaftliche Berufe.
Damit derart positive Zahlen auch in Zukunft möglich sind, müssen allerdings auch die Rahmenbedingungen stimmen. Das fange beispielsweise bei der dringend notwendigen Instandhaltung und dem Ausbau öffentlicher Verkehrswege an, gehe über die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Innovationen, bis hin zu langfristiger Planungssicherheit in Fragen der Energieversorgung.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei zudem die Akzeptanz des Chemparks am Standort und der Region. "Durch unsere engagierte Öffentlichkeitsarbeit, über Medien und Nachbarschaftsbüro sowie vielfältigem sozialen Engagement, stehen wir mit den Menschen in positivem Dialog." Dies soll auch ein neuerlicher Akzeptanzbericht, der sich auf Daten eines neutralen Meinungsforschungsinstituts beruft, bestätigen.
"Wenn nicht eine Weltwirtschaftskrise hereinbricht, habe ich keine Sorge, dass auch 2018 ein erfolgreiches Jahr für den Chempark wird", schließt Friedrich.