Tipps vom Lebensmittelüberwachungsamt Duisburg Wissenswertes zum Osterfest — alles rund ums Ei

Aktuelles · Ostern ohne Ostereier ist undenkbar. Dem schönen Brauch folgen viele gerne. Nur wenige machen sich aber Gedanken über die Hauptakteure dabei: Die Henne und das Ei. Wer zuerst da war, ist von hier nicht zu klären.

Foto: Verbraucherzentrale Niedersachsen

Dafür will die Lebensmittelüberwachung aber darüber informieren, was für den Verbraucher und dessen Genuss beim Ostereieressen bedeutsam sein kann.

Grundsätzlich dürfen nur Eier der Güteklasse A an den Endverbraucher abgegeben werden. Eier können Sie verpackt im Supermarkt, direkt beim Erzeuger oder auf dem Markt erwerben. Mit Ausnahme der Hofabgabe (Erzeuger) müssen die Eier einen Stempelaufdruck tragen, der Aussagen über Haltungsform, Erzeugerland und Betrieb in codierter Form enthält. ACHTUNG: Viele fertig-gefärbte Ostereier sind oftmals nicht gekennzeichnet und stammen häufig aus Käfighaltungen aus dem Ausland! Besser, Sie färben selber - wenn gewünscht.

Die Erzeugung von Eiern aus der ökologischen Haltung (0) erfolgt unter Einhaltung der Mindestanforderungen der "EG-Ökoverordnung". Die Tieranzahl ist auf 6 Hennen pro Quadratmeter nutzbarer Stallfläche beschränkt. Ein Auslauf ins Freie ist vorgeschrieben, dabei müssen pro Henne mindestens 4 Quadratmeter Auslauffläche zur Verfügung stehen. Die Öko-Kontrollstellennummer (Beispiel: DE-ÖKO-0XX) ist anzugeben. In der Freilandhaltung (1) haben die Legehennen neben dem Stall, der den Anforderungen an die Bodenhaltung entspricht, tagsüber uneingeschränkt Zugang zu einem Auslauf von 4 m² pro Henne. Bodenhaltung (2) bedeutet, dass die Legehennen in einem geschlossenen Stall leben, in dem sie sich frei bewegen können. Der Stall kann dabei auf bis zu vier Ebenen übereinander angeordnet sein, die aus Sitzstangen und höher gelegenen Laufflächen bestehen. Auf einem Quadratmeter nutzbarer Stallfläche darf der Tierbestand maximal neun Hennen betragen. Die Kleingruppenhaltung (3) sieht für Hennen unter 2 Kilo Gewicht eine Fläche von 800 cm² pro Henne vor und 900 cm² für schwerere Hennen. Die Bedürfnisse der Tiere sind durch ein angemessenes Platzangebot und die Aufteilung des Käfigs in Einstreufläche, Nest und Sitzstangen berücksichtigt. Die Kleingruppe bietet den Legehennen ein abgedunkeltes Nest zur ungestörten Eiablage, Sitzstangen für erhöhtes Ruhen und Einstreu zum Scharren und Picken. Die Gruppengröße beträgt 20 bis 60 Hennen.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum beträgt höchstens 28 Tage nach dem Legen. Darüber hinaus ist der Hinweis "Nach dem Kauf bei Kühlschranktemperaturen aufbewahren" bzw. "Spätestens kühlen ab 22. Tag nach dem Legen" erforderlich. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass Eier, die bereits in Kühlung waren, auch weiterhin gekühlt gelagert werden.

Des Weiteren ist die Angabe der Gewichtsklasse obligatorisch. Hier kann der Verbraucher zwischen den Klassen XL (sehr groß — 73 Gramm und mehr), L (groß — 63 Gramm bis unter 73 Gramm), M (mittel — 53 Gramm bis unter 63 Gramm) und S (klein — unter 53 Gramm) wählen.

Bei der Abgabe von losen unsortierten Eiern vom Erzeugerhof sind folgende Angaben obligatorisch: das Mindesthaltbarkeitsdatum, die Legehennenhaltung und der Verbraucherhinweis "Nach dem Kauf bei Kühlschranktemperatur aufbewahren".

Die Frische von Eiern ist neben dem Geschmack das wichtigste Gütemerkmal. Auch die Salmonellengefahr hängt mit der Frische zusammen. Auf alten Eiern können sich die Salmonellen schon vermehrt haben. Deshalb müssen Eier nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums durcherhitzt werden. Da Salmonellen insbesondere die Eierschale besiedeln, sollte man beim Ausblasen von Eiern äußerst vorsichtig vorgehen oder es ganz umgehen. Dem Hobbykoch oder der Hausfrau sollen einige Tipps helfen, den Frischezustand einzuschätzen.
Die Außenwand von Eiern besteht aus einer Kalkschale mit einer innen anliegenden Schalenhaut. Am stumpfen Pol der Eier befindet sich ein Spalt zwischen Schale und Schalenhaut. Während der Lagerung trocknet das Ei aus und der Spalt vergrößert sich zur "Luftkammer". Temperatur und Luftfeuchtigkeit wirken dabei ebenfalls mit. Ein frisches Ei hat eine Luftkammerhöhe von 4 bis 6 mm, die beim Durchleuchten erkennbar wird.

Das Luftkammervolumen, damit die Frische, lässt sich über auch über die "Schwimmprobe" ermitteln. Frische Eier bleiben in kaltem Wasser am Boden liegen, ein 14 bis 21 Tage altes Ei schwebt fast senkrecht und ein rund 2 Monate altes Ei zeigt mit der stumpfen Spitze deutlich zur Wasseroberfläche.
Beim aufgeschlagenen Ei kann man die Frische beim seitlichen Betrachten des aufgeschlagenen, rohen Eies gut erkennen. Wölbt sich die Dotterkugel stark empor und verläuft das Eiklar wenig, so ist das Ei frisch. Bei einem älteren Ei ist der Dotter abgeflacht, das Eiklar dünnflüssiger und verläuft großflächig und flach.
Wer die Frische seiner Eier noch genauer wissen will, stellt sich eine 8 %ige Kochsalzlösung her (80 Gram Kochsalz werden in Wasser gelöst und auf einen Liter aufgefüllt). Ein frisch gelegtes Ei sinkt in dieser Lösung zu Boden. Eier, die nicht älter als zehn Tage sind, sind noch als sehr frisch anzusehen und schweben in dieser Lösung. Ein vier Wochen altes Ei schwimmt oben.