Nachdem Sascha Lewandowski Burnout-bedingt seinen Job an der Seitenlinie quittieren musste, gab es für das Team vom Co- zum Cheftrainer beförderten André Hofschneider am vergangenen Wochenende einen locker herausgespielten 4:0-Sieg gegen sich früh aufgebende Frankfurter. Damit dürften sich die Berliner der gröbsten Abstiegssorgen endgültig entledigt haben. Im Nachgang der Partie gab es dann aber auch gleich ein paar Wehrmutstropfen für die Mannschaft aus der Alten Försterei. Denn mit Werder-Leihgabe Felix Kroos, Verteidiger Fabian Schönheim und Mittelfeld-Mann Maximilian Thiel fallen gleich drei wichtige Akteure für die kommenden Wochen aus. Gerade der Ausfall vom zuletzt sehr überzeugenden Kroos dürfte die Union-Verantwortlichen ärgern. Das ändert allerdings herzlich wenig an der Meinung, die MSV-Coach Ilia Gruev von Union hat. "Ein sehr offensivstarkes Team, das mehr Tore als Leipzig und doppelt so viele wie wir erzielt hat. Sie haben mit Bobby Wood, Damir Kreilach und Sören Brandy drei richtig gute, offensivstarke Spieler in ihren Reihen. Und sie werden zu uns kommen, um das Spiel zu gewinnen."
Das will natürlich auch der MSV. Und so unwahrscheinlich der Klassenerhalt zunehmenderweise von Spieltag zu Spieltag wird - vorzeitig aufgeben wird bei den Zebras keiner. "Gar nichts ist unmöglich. Wir müssen an uns glauben und immer nach vorne schauen. Wir haben definitiv genug Qualität im Kader um die Klasse zu halten. Das hat man doch jetzt in Braunschweig gegen das meiner Meinung nach beste Team der Liga doch gesehen. Und wir als Mannschaft glauben da auch immer noch dran", machte Abräumer James Holland klar. Der Australier mit Champions League-Erfahrung hatte sich die Saison in Duisburg natürlich anders vorgestellt. "Das ist auch für mich eine ganz neue Situation. Aber sportlich und vor allen Dingen persönlich bin ich in Duisburg sehr gereift." Dass Holland keiner für die Dritte Liga ist, dürfte auch klar sein - bleiben würde er trotzdem gerne. "Wenn wir denn die Klasse halten", so Holland. Das wird allerdings zunehmend schwieriger. Zumal die Konkurrenz aus München zusehends enteilt. In Duisburg will man den positiven Auftritt in Braunschweig bestätigen. Coach Gruev bezeichnet die letzten beiden Ergebnisse als sehr wichtig. "Die wollen wir jetzt bestätigen und mit einem Dreier die Chance wahren, um bis zum Ende um den Klassenerhalt zu kämpfen." Gerade die defensive Ordnung und das Arbeiten gegen den Ball seiner Mannschaft hat Ilia Gruev bei der Eintracht imponiert. Und genau da will er auch im Heimspiel gegen Berlin ansetzen. "Wir müssen stabil stehen und trotzdem Druck ausüben. Aber es darf kein Harakiri sein, denn das werden die Berliner bestrafen."