Chefarzt geht in den Ruhestand

Moers · Über ein Vierteljahrhundert prägte Dr. Hans Bender die Klinik für Radiologie im Bethanien Krankenhaus Moers. Am heutigen Freitag wird er im Rahmen einer Verabschiedungsfeier in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Keine Sorge, den 320-Zeilen-Computertomographen nimmt Dr. Hans Bender, Chefarzt der Radiologie und Nuklearmedizin, nicht mit in den Ruhestand.

Foto: KBM/Archiv

"Fürs Krankenhaus ist das ein trauriger Tag", so Dirk Ruder, Pressesprecher des Krankenhaus Bethanien. "Dr. Bender zählt wegen seiner freundlichen und kollegialen Art zu einer der beliebtesten Ärzten hier im Haus - sowohl bei Patienten als auch bei Kollegen."

Dr. Hans Bender kann sich noch gut an sein Vorstellungsgespräch im Jahr 1991 im Krankenhaus Bethanien erinnern. "Ich kam von der Universität in Düsseldorf und war Hightech gewohnt. Mein erster Eindruck hier in Moers war etwas deprimierend." Denn Anfang der 90er gab es im Bethanien nicht viel mehr als einige bereits damals alte Röntgengeräte. "Mit dem großzügigen Umbau im Keller wurde aber bereits der Grundstein für die Zukunft gelegt." So konnte 18 Jahre später ein MRT installiert werden und heute ist die Radiologie und Nuklearmedizin am Bethanien eine hochmoderne Abteilung geworden. Die Anschaffung eines 320-Zeilen-Computertomographen im Jahr 2013 war ein Meilenstein für die gesamte Region. Der in Bethanien installierte Tomograph war seinerzeit einer der ersten seiner Art in ganz Deutschland.

Bender, geboren in Detmold, Westfalen, begann zunächst ein Germanistik- und Anglistik-Studium. "Ich merkte dann aber schnell, dass ich lieber etwas Praxisbezogenes machen wollte. So kam ich zur Medizin, die einem vielfältige Möglichkeiten bietet. Bei der Radiologie hat mich in erster Linie der visuelle Aspekt interessiert. Anhand der Bilder kann ich mit meinen Augen Diagnosen stellen." Seine Tätigkeit in der Klinik für Radiologie im Bethanien begann er als Oberarzt und war nunmehr seit 21 Jahren Chefarzt der Abteilung. Im Jahr 2007 übernahm er außerdem die Leitung des nuklearmedizinischen Fachbereichs.

In den Ruhestand geht Bender mit einem lachenden und einem weinenden Augen. "Ich habe hier sehr gute und nette Kollegen, Mitarbeiter und Freunde gehabt. Das wird mir auf jeden Fall fehlen." Aber der 65-Jährige freut sich auch auf seinen Ruhestand und die damit verbundene Freizeit. Die nächsten Monate will er erstmal das Reisen in den Fokus stellen. So steht z.B. im Dezember eine Erkundungstour mit dem Leihwagen durch Costa Rica auf dem Programm. Auch hat er den Vorsatz gefasst, sich sportlich mehr zu betätigen. "Ich hab mich bereits im Fitnessstudio angemeldet und war diese Woche auch schon zweimal trainieren", lacht Bender. Bei der körperlichen Fitness könnte auch der Hund förderlich sein, dessen Anschaffung ebenfalls in Planung ist.

(Niederrhein Verlag GmbH)