Das gab es lange nicht mehr: Die Douvermannhalle drohte am Sonntagvormittag aus allen Nähten zu platzen. Nicht nur, dass die Remscheider mit vielen Fans im Schlepptau ankamen; auch die MTV-Anhänger waren in Scharen gekommen um ihr Team im wichtigsten Spiel der Saison zu unterstützen. Zum Schluss des Spiels stand nahezu die gesamte Halle und skandierte, die HG-Fans mal ausgenommen, "Dinslaken", "Dinslaken". Das hatte etwas von Gänsehautstimmung und ging auch an den Akteuren auf der Platte nicht spurlos vorbei. "Vor so einer Kulisse mit diesen Fans zu spielen, das ist schon richtig geil", befand Philipp Tuda nach dem Abpfiff und der standesgemäßen Jubeltraube inklusive Siegerfoto.
Tuda war einer der Sieggaranten im Spitzenspiel. Wieder vertraute sein Coach Harald Jakobs ihm von Anfang an, wieder zahlte es Tuda mit einer starken Leistung auf der Rückraum-Mitte zurück. Aber es gab noch mehrere Faktoren. Jonas Höffner war so einer. Der Halbrechte machte, obwohl er noch einige Hundertprozentige versiebte, sein wohl bestes Spiel im MTV-Dress in dieser Saison. Gerade als die Partie in Halbzeit zwei richtig eng wurde, war das MTV-Eigengewächs mit wichtigen Treffern und starker Abwehrleistung zur Stelle. Von unschätzbarem Wert war auch die Rückkehr von Dennis Backhaus an den Kreis. "Backi" riss Lücken, warf Tore und hielt die Abwehr gegen Michael Heimannsfeld & Co zusammen.
Die Gäste aus Remscheid spielten stark, hatten der mannschaftlichen Geschlossenheit des MTV, wo auch Luca D'Auria, Max Reede und Dominik Köller starke Leistungen ablieferten, am Ende aber nichts entgegen zu setzen. Der MTV ist pünktlich zum Saisonendspurt also wieder in der Spur. "Wir haben stark gespielt", freute sich Harald Jakobs nach dem Abpfiff. Eine Entscheidung, so der MTV-Coach, sei trotz der drei Punkte Vorsprung auf Remscheid und Gladbach im Aufstiegsrennen aber noch nicht gefallen. Zumal der MTV auch noch beim Tabellendritten in Gladbach ran muss. "Wir haben noch fünf Spiele vor der Brust. Und gerade Gladbach spielt gerade sehr konstant. Es ist also noch rein gar nichts entschieden, auch wenn unsere Chancen jetzt natürlich besser sind", warnt Jakobs vor Überheblichkeit.
