Bedarf an Blut ist jetzt besonders groß

Duisburg · Blut ist ein ganz besonderer Saft: Ohne ihn ist Leben bei höher entwickelten Wesen schlicht nicht möglich. Blut versorgt den Organismus mit Sauerstoff und Nahrung und besorgt auch den Abtransport von Abfallprodukten zu Lunge, Leber und Nieren.

Bis das Blut vom Spender zum Empfänger gehen kann, sind einige Untersuchungen vorab nötig.

Foto: Jörg F. Müller/DRK

Entsprechend wichtig ist auch die Versorgung mit Blutkonserven, um nach Operationen, anderweitigen Behandlungen oder Unfällen für Ersatz verlorenen Blutes zu sorgen. So halten die Duisburger Krankenhäuser immer einen Vorrat an Blutkonserven in Bereitschaft, um schnell Blut ersetzen zu können. Sollte dieser zur Neige gehen, stehen die Malteser Krankenhäuser und die Sana-Klinik in Kontakt mit dem Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes in Breitscheid. Die Helios Kliniken versorgen sich bei Erythrozyten und Plasma primär über das konzerneigene Klinikum in Krefeld, während die Versorgung mit Thrombozyten über das klinikeigene Labor erfolgt.

In den Malteser Häusern in Huckingen und Homberg werden jährlich rund 2.700 beziehungsweise 1.300 Blutkonserven benötigt. Die Helioskliniken kommen in Duisburg auf eine Gesamtzahl von rund 5.000 bis 6.000 "Blutbeuteln", wobei eine solche Konserve 450 Milliliter fasst. Der größte Teil des Bedarfs ist dabei geplant, also bei Operationen oder sonstigen Behandlungen. Etwa 20 Prozent des Bedarfs wird zum Beispiel in den Malteserhäusern nach Unfällen benötigt. Mit dem Ende der Festtage steigt jedoch jetzt der Bedarf. "Viele Krankenhäuser haben im Advent und zur Weihnachtszeit Operationen vermieden. Jetzt zum Januar wird der Betrieb wieder aufgenommen", erläuterte der Leiter der DRK-Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst West, Thomas Herzfeld im Gespräch mit Stadt-Panorama.

Deshalb sei vor allem beim den wenig vertretenden Blutgruppen mit dem Rhesusfaktor "negativ" ein erhöhter Bedarf zu erwarten. Dies und die Tatsache, dass die Spendenbereitschaft zur Adventszeit eher geringer ist, sorgte schon Ende Dezember zu einem öffentlichen DRK-Aufruf zur Spende. Besonders die Blutgruppe 0 negativ ist dabei sehr bedeutsam, weil sie als sogenannte "Universalblutgruppe", auch bei Patienten mit anderer Blutgruppe eingesetzt werden kann. Null negative Blutspender sind aber sehr selten — gerade einmal sieben Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung haben diese Blutgruppe. Es kann jeder Blut spenden, der gesund ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und 18 Jahre alt ist. Allerdings dürfen Neuspender nicht älter als 68 Jahre sein. Durch Blutspenden können viele Leben gerettet werden. Jede Blutspende wird im Labor auf Antikörper und Antigene gegen Hepatitis-B und Hepatitis-C, HIV, Syphilis sowie Parvovirus B19 (Erreger der Ringelröteln) und den Cytomegalie-Virus (Erreger der Herpesviren) untersucht. Erstspender erfahren natürlich auch ihre Blutgruppe.

(vowie)