Ausbildung ist unverzichtbar

Duisburg · Die Liste mit guten Vorsätzen ist zum Jahresanfang oft lang. Neben den alltäglichen "Kleinigkeiten" steht für viele Menschen jedoch ein existenzieller Wunsch ganz oben: "Endlich Arbeit!"

Tim Sprenger ist mit seiner Wahl zur Tischlerausbildung sehr zufrieden.

Foto: Diakoniewerk Duisburg

Bernd Schaath und Knut Hilker vom Diakoniewerk Duisburg haben einen Vorschlag, wie sich dieser gute Vorsatz in die Tat umsetzen lässt. Das Diakoniewerk bietet regelmäßig Umschulungen an, die Menschen zu einer Ausbildung verhelfen, die sich umorientieren wollen, oder deren Start ins Berufsleben bisher eben nicht reibungslos geklappt hat. "Am elften Januar starten wir mit den neuen Umschulungsmaßnahmen in unserer Tischlerei und wir haben noch genügend Plätze frei", erklärt Hilker, Pädagogischer Teamleiter der Ausbildungsmaßnahmen. Die Umschulung zum Tischler geht über zwei Jahre und endet mit einer regulären Prüfung vor der Kammer. Voraussetzung für die Teilnahme an einer Umschulungsmaßnahme ist ein Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit. "Wer einen solchen Gutschein aber noch nicht beantragt hat, kann sich gerne trotzdem bei uns melden. Wir beraten und überlegen dann gemeinsam, wie es weitergehen kann", sagt Hilker.

Der 21-jährige Auszubildende schätzt vor allem, dass die Ausbilder wirklich auf jeden einzelnen eingehen und sich Zeit nehmen, wenn man mal Unterstützung braucht.

Foto: Diakoniewerk Duisburg

Durchgeführt werden die Umschulungen in der Ausbildungswerkstatt des Diakoniewerks, die Teil des 2009 eröffneten Qualifizierungszentrums ist. Die moderne Werkstatt wird für verschiedene Bildungsmaßnahmen genutzt, sodass zurzeit etwa vierzig Teilnehmer dort arbeiten. Gleichzeitig ist die Tischlerei ein wirtschaftlich ausgerichtetes Unternehmen mit einem breiten Service- und Dienstleistungsangebot. Diese Kombination ermöglicht den Umschülern, während ihrer Ausbildungszeit, einen flexiblen und gleichzeitig realitätsnahen Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche eines Tischlers. Tim Sprenger ist 21 Jahre alt und hat vor etwa einem Jahr seine Ausbildung zum Tischler im Diakoniewerk begonnen. "Als ich noch jünger war hatte ich mir schon mal überlegt, dass ich gerne Schreiner werden würde, dann habe ich ein Praktikum gemacht und fand es ganz furchtbar. Ich musste zwei Wochen lang nur schleifen, den ganzen Tag, da habe ich gedacht — ne das ist nix für dich." Tim hat dann sein Abitur gemacht und sich bei der Polizei beworben. Als dieser Plan jedoch nicht aufging stand er vor dem Nichts. Durch eine Berufsvorbereitende Maßnahme lernte Tim das Diakoniewerk kennen.

"Bei meinem Praktikum in der Schreinerei habe ich dann gesehen, dass es noch so viel mehr gibt, als den ganzen Tag nur zu schleifen. Als ich dann gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte hier eine Ausbildung zu machen, war ich total froh und habe sofort ja gesagt. Dann ging alles super schnell", erinnert er sich. "So wie Tim geht es vielen", weiß Bernd Schaath, Leiter der Tischlerei. "Wenn der ursprüngliche Plan nicht funktioniert, oder man erst zu spät feststellt, dass der Traumberuf, doch nichts für einen ist, sind viele erst einmal ratlos." In so eine Situation kommen nicht nur Schulabgänger. In den Umschulungsmaßnahmen des Diakoniewerks finden sich sowohl 16-jährige, als auch Menschen, die ihre erste Karriere bereits hinter sich haben. "Aber genau diese Mischung macht die Arbeit so interessant; hier profitieren die Teilnehmer von ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen", findet Schaath. Und auch Tim hat diese Erfahrung gemacht: "