"Mit einem dicken Ausrufungszeichen präsentieren wir heute den Masterplan Wirtschaft für Duisburg, weil es mit dem Masterplan gelingen kann, in Duisburg wieder Wachstum und Beschäftigung in den Mittelpunkt zu stellen", so Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehmerverbandes, bei der Vorstellung des Masterplans. Vor allem mehr Impulse für Wachstum und Beschäftigung am Standort Duisburg will der Masterplan geben; Lison: "Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die Arbeitslosigkeit in Duisburg über doppelt so hoch ist wie im Bundesdurchschnitt." Der Strukturwandel tauge als Erklärung nur noch bedingt. Duisburg müsse endlich seine Chancen, die in einer "strategisch einmaligen Lage" im Zentrum der Rhein-Ruhr-Region lägen, konsequent nutzen. Diesen Vorteil gelte es auch in der Außendarstellung zu betonen und konsequent in der städtischen Kommunikation und im Marketing einzusetzen.
Zwei Jahre lang wurde am Masterplan gearbeitet. Zahlreiche Unternehmer, die Verwaltungsspitze, Gewerkschafter und Vertreter weiterer gesellschaftlicher Gruppen waren eingebunden. Herausgekommen sind über 60 konkrete Projekte. Das Besondere daran sei, dass sich die Wirtschaft zum Mitmachen verpflichtet, so Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. Als die große Zukunftschance für Duisburg sieht er das Thema Digitalisierung: "Wir wollen gemeinsam mit der Stadt eine digitale Agenda initiieren. Darin werden Themen gebündelt wie etwa der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die digitale — und damit kundenfreundlichere — Verwaltung und die stärkere Zusammenarbeit zwischen Universität und Wirtschaft."
Oberbürgermeister Sören Link bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und sicherte zu, die Umsetzung des Masterplans zu unterstützen. "Wir haben in Duisburg in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Stadt und Wirtschaft packen gemeinsam mit an. Wir wollen diese Aufbruchstimmung nutzen und alles tun, damit in der Stadt neue Jobs entstehen"
Vorfahrt für Wachstum und Beschäftigung fordert der Masterplan. Dafür sei es notwendig auch die strukturellen Voraussetzungen zu schaffen. "Wir brauchen eine mittelstandsfreundliche Verwaltung und gleichzeitig mehr Präsenz der Wirtschaft in den Verwaltungsabläufen", so Dietzfelbinger. Um dies zukünftig zu gewährleisten fordert der Masterplan ein Wirtschaftsdezernat bei der Stadt einzurichten. "Das wäre ein ganz wichtiges Signal für den Standort Duisburg und für Investoren", ist sich auch Heinz Lison sicher.
Am 7. März wird der Masterplan in der Mercatorhalle mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Rahmen eines großen Zukunftskongresses diskutiert. Dazu wird unter anderen NRW-Verkehrsminister Michael Groschek erwartet.