Heiko Mathias Förster ist das Gesicht der Moerser Neujahrskonzerte. Deshalb setzt sich der Chefdirigent auch zehn Stunden ins Auto, um für die Pressekonferenz aus Baden-Baden nach Moers und wieder zurückzufahren. Müsste er nicht tun, macht er aber trotzdem, weil’s ihm wichtig ist. Programmvorstellung ist halt Chef(dirigenten)sache. Und das passiert, in bester Förster-Manier, so wie man ihn von der Bühne kennt: Hier werden nicht nur Stücke aufgezählt, sondern Geschichten erzählt, die nicht nur Klassikkenner klasse finden: zum Beispiel von Klassik im Guinnessbuch der Rekorde oder vom betrogenen Walzerkönig Strauss. „Schreiben Sie nicht zu viel. Ich brauch‘ das noch für meine Moderation“, scherzt der gut aufgelegte Chefdirigent, der seinem Publikum stets etwas Neues bieten möchte. Das wird ihm auch mit dem Programm „Bilder aus dem Süden“ gelingen, das Musikstücke und Komponisten vereint, die Italien und Spanien zuzuordnen sind. Es soll sich anfühlen wie Urlaub, auch wenns draußen Winter ist.
Und am Anfang muss es gleich richtig krachen, findet Förster. Daher geht’s mit Franz Suppés schwungvollem Boccaccio-Marsch los. Danach folgt Jean Louis Nicodés Suite „Bilder aus dem Süden“, die das Lebensgefühl des südlichen Spaniens nach Moers bringt. Über Nicode wird das Publikum schließlich noch einiges lernen, u.a. warum er es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat. Natürlich darf bei einem Neujahrskonzert auch Strauss und ein bisschen Wiener Walzer nicht fehlen, hier ists Johann Strauss (Sohn) mit der Ouvertüre zur Operette „Karneval in Rom“ - närrisch, humorvoll, eine schwungvolle Party bis spät in die Nacht. Bei „Valse Espagnole“ aus dem Ballett „Die Perle von Iberien“ von Joseph Hellmesberger trifft dann spanischer Walzer auf Zigeunertanz. Darf man das noch sagen, Förster will es sich bis zum Neujahrskonzert überlegen. Temperament und Feuer beenden schließlich den ersten Teil des Konzertes, wenn Auszüge aus Jules Massenet „Le Cid“ die charakteristischen Tänze verschiedener spanischer Regionen lebendig werden lassen.
Nach einer Pause geht’s mit „mehr Italien“ weiter. Bevor Moritz Moszkowski „Aus fernen Ländern“ erzählt, darf das Publikum raten, um welche Länder es geht. Spoiler: Spanien und Italien sind dabei. Der Lagunenwalzer von Johann Strauss entführt nach Venedig und Förster das Publikum in die Eheprobleme des Komponisten. Gewaltig wird’s mit „Die Trommel der Grenadiere“ des Spaniers Ruperto Chapí. „Laut, krachend, fordernd“, verspricht Heiko Mathias Förster eine besondere Energie, die sich eigentlich auch für einen Konzertabschluss eignen würde. Doch der Chefdirigent setzt noch zweimal einen drauf. Wenn schon ein Orchester aus Prag kommt, dann muss der Abend auch mit einer tollen Ouvertüre enden, findet er und kündigt „Marinella“ von Julius Fučík an: eine 13-minütige Italien-Charakterisierung voll explosiver Energie. Danach wird das Publikum eine Zugabe wollen und bekommen: „Schreiben Sie ruhig ‚Funiculì, Funiculà‘ - das werden die Leute beim Lesen des Artikels sonst vermissen.“
Möglich wird dieses Konzert erneut durch die Unterstützung der langjährigen Partner Enni Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) und Volksbank Niederrhein, die sich einig sind, dass mit solchen Veranstaltungen die Region attraktiv bleibt. Enni-Chef Stefan Krämer und Volksbank-Chef Guido Lohmann empfehlen daher: „Wer gut gelaunt in 2026 starten will, sollte sich Tickets fürs Neujahrskonzert kaufen!“
Das Neujahrskonzert findet am 1. Januar, ab 18 Uhr (Einlass 16 Uhr) in der enni.eventhalle am Solimare, Filder Str. 140 in Moers, statt.
Tickets gibt’s ab 30,99 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren bei der Stadt- und Touristeninformation (Moers Marketing GmbH) in der Steinstraße oder online unter www.enni.de/neujahrskonzert.