Interview mit Mentalist Timon Krause Gedankenlesen, Tricks und Hypnose

Mönchengladbach · Mentalist, Buchautor, Speaker und Let’s-Dance-Teilnehmer Timon Krause ist ein international gefragter Entertainer. Am Samstag, 11. Oktober, 20 Uhr, kommt er mit seinem Programm „Messias“ in die NEW Box. Der Extra-Tipp hat ihn interviewt.

Am Samstag, 11. Oktober, in der NEW Box: Mentalist Timon Krause.

Foto: Murat Aslan

Mit 31 Jahren hat Timon Krause schon eine beeindruckende Karriere hingelegt. Sein neues Programm „Messias“ soll größer, beeindruckender, persönlicher und noch unmöglicher sein als all seine bisherigen Vorstellungen.

Timon, am 11. Oktober kommst Du mit Deinem Programm „Messias“ nach Mönchengladbach – was erwartet Dein Publikum?

Messias ist ein Unterhaltungsprogramm rund ums Thema Psychologie. Es werden Gedanken gelesen, Menschen hypnotisiert und kleine Tipps und Tricks für die Kommunikation im Alltag vermittelt. Woran erkennt man Lügen? Woran, ob jemand romantisches Interesse hat?

„Messias“ als Programmname und Du auf dem Plakat mit dunkler Sonnenbrille – warum dieser Imagewechsel? Bei Let’s Dance und in Interviews bist Du der supersympathische junge Mann, den sich vermutlich jede Mutter als Schwiegersohn wünscht…

Meine Poster waren schon immer eher düster gehalten – ich mag die Ästhetik einfach. Die Shows dahinter waren und bleiben weiterhin gut gelaunt und locker.

Hast Du viele weibliche Fans und stehst Du nach Deinem Auftritt für Selfies und Autogramme bereit?

Die Demographie ist, glaube ich, in etwa 50/50 aufgeteilt und deckt so ziemlich alle Alterklassen ab. Wenn es die Kraft nach der Show zulässt, mache ich gern noch Fotos und bedanke mich bei meinen Gästen. Das finde ich wichtig.

Du bist kein Zauberer und kein Wahrsager, sondern Mentalist – wo ist der Unterschied?

Ein Zauberer hat seine Tricks vor allem in den Fingern, ich habe meine im Kopf. Hinzu kommt, dass ich meine „Geheimnisse“ oftmals auf der Bühne erkläre – das Publikum kann da viel draus mitnehmen, um es im eigenen Leben anzuwenden.

Wie viele Zuschauer holst Du bei Deiner Show auf die Bühne? Womit müssen die rechnen?

Im aktuellen Programm wirken ungefähr 20 zufällig ausgewählte Menschen aus dem Publikum aktiv mit. Es gibt aber auch Experimente, bei denen der ganze Saal zugleich involviert ist. Wer nicht will, muss natürlich nicht. Die Mitwirkenden kommen meist auf die Bühne, wo ich dann versuche, ihre Gedanken zu lesen oder sie auf unterhaltsame Art und Weise zu beeinflussen.

Hypnose & Co. funktionieren nicht bei jedem – gibt’s da eine Panne, die Du kurz schildern könntest?

Für die Bühnen-Hypnose versucht man, sich über kurze Tests die passendsten Gäste auszusuchen. Die letzte Panne, die ich hatte, war, dass die Hypnose zu gut funktioniert hat: mein Freiwilliger konnte nach einem Experiment geschlagene fünf Minuten nicht aufhören zu lachen. Er hatte aber nach eigener Aussage eine fantastische Zeit dabei!

Was ist das Lustigste, das je auf der Bühne passiert ist?

Es passieren regelmäßig viele witzige Sachen. Vor Kurzem sollten Menschen an kleine Geheimnisse denken, die sie vor ihren Partnern haben. Bei einer jungen Frau stellte sich heraus, dass sie sich seit sieben Jahren nicht mehr an die Namen ihrer Schwiegereltern erinnert.

Psychologische Techniken sind auch ein Thema bei Dir. Warum sollte man seinen Chef zunächst bitten, das Fenster für einen zu öffnen, wenn man was von ihm will (z.B. eine Gehaltserhöhung)?

Dabei geht‘s um den Franklin-Effekt: wenn wir einer Person einen kleinen Gefallen tun, wie etwa ein Fenster für sie zu öffnen, gehen wir unbewusst davon aus, dass wir diese Person mögen: sonst hätten wir ihr ja keinen Gefallen getan. Das kann helfen, Verhandlungen zum Gehalt mit einem kleinen Vorteil zu starten.

Hast Du einen Tipp, wie man sich selber austricksen kann, etwa, wenn der innere Schweinehund einen vom Frühsport abhalten will?

Laut von 5 bis 0 runterzählen und dann eine körperliche Bewegung in Richtung der zu erledigenden Aufgabe, etwa in Richtung der Sportschuhe, ausführen. Sind wir einmal in Schwung, ist die größte psychologische Hürde schon überwunden und der Rest ein Kinderspiel.

Wie schaffst Du es, „Gedanken zu lesen“ und zum Beispiel eine PIN-Nr. zu erraten?

Es kommen vielerlei Techniken zum Einsatz: vom Lesen der Mimik über das Beeinflussen von Menschen bis hin zum gekonnten Einsatz von Statistik. Einiges davon erkläre ich dann auch auf der Bühne.

Ein kleiner Buchladen mit Café ist Dein „Plan B“, richtig? Ist das, falls Du mal keine Lust mehr auf Bühne hast (umgekehrt kann ich mir kaum vorstellen) oder etwas fürs Alter…?

Ich liebe Bücher! Ein Buchladen wäre also ein persönlicher Traum. Dafür muss ich aber erstmal genug Geld verdienen, welches ich dann langsam wieder verlieren kann – wie ich höre sind Buchläden nämlich nicht unbedingt eine Formel, um schnell (oder überhaupt) reich zu werden.

Was wünschst Du Dir von Deinem Publikum in Mönchengladbach?

Neugier, Offenheit und eine gesunde Dosis Skepsis! Das bringe ich selbst nämlich auch alles mit.

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