St. Irmgrardis Krankenhaus Süchteln Versorgt – auch nach der Entlassung

Süchteln · Können Patient*innen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kein oder nur teilweise ein selbstbestimmtes Leben führen, brauchen sie Rat und Hilfe – und genau dafür sind die drei Spezialisten des Sozialdienstes im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln da.

Regina Meuser, Thomas Maaßen und Nicole Stolarow (v.l.) sind die drei Spezialisten des Sozialdienstes im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Sie berichten an Pflegedirektorin Britta Gruhn (2.v.l.). Foto: Andreas Baum

Foto: Andreas Baum

 Für Thomas Maaßen, Nicole Stolarow und Regina Meuser stehen Wünsche und Wohl der Patient*innen an erster Stelle. „Wir begleiten die Patient*innen emotional, nehmen uns die Zeit, ihre Wünsche zu erfragen und klären, was machbar ist“, fassen sie zusammen.

Thomas Maaßen kümmert sich dabei um die Geriatrie-Patient*innen, Nicole Stolarow um die der Akut-Stationen. Deshalb haben beide ihre Büros auf den jeweiligen Stationen. Regina Meuser, die seit April dazugekommen ist, unterstützt Nicole Stolarow und verstärkt das Team. Nicole Stolarow hat Sozialpädagogik studiert, Thomas Maaßen Soziale Arbeit, Regina Meuser bringt umfangreiche Kenntnisse aus einer Arztpraxis mit.

Der Kontakt zum Sozialhilfe-Team wird auf vielfältige Weise aufgenommen. Im Gespräch mit den Patient*innen wird nun die Lebenssituation besprochen. Liegt eine Vorsorgevollmacht oder eine Vollmacht für einen gesetzlichen Betreuer vor, wird dieser einbezogen.

„Wir sind oft Vermittler zwischen den Wünschen der Patient*innen, die am liebsten wieder in ihr altes Umfeld zurückkehren möchten, und den Angehörigen, die aus Sorge eine Pflegeeinrichtung vorziehen“, erläutert Thomas Maaßen.

„Dann gilt es einen bestmöglichen Weg zu finden. Dabei ist auch wichtig zu hören, wie die Patient*innen ihre Fähigkeiten selbst einschätzen. Vieles kann auch ein ambulanter Pflegedienst leisten, ohne dass ein Heimaufenthalt erforderlich ist“, ergänzt Nicole Stolarow. Die Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes helfen dann, möglichst einen wohnortnahen Pflegedienst zu finden. Aber nicht immer gibt es ein Zuhause, in das die Patient*innen entlassen werden können. Auch für Wohnungslose oder Süchtige finden die Fachleute Möglichkeiten. „Es gibt ein umfangreiches Netz der Hilfe“, weiß Nicole Stolarow.

Ist eine Unterbringung in einer Pflege-Einrichtung erforderlich, kümmern sich die drei um die wohnortnahe Vermittlung, erstellen die Pflegeüberleitung, sorgen für Einstufung in einen Pflegegrad, beschreiben Mobilität und eventuell vorhandene Wunden. Sie erläutern den mentalen Zustand und zeigen auf, welche Hilfsmittel erforderlich sind. Auch stellen sie einen Erstkontakt zwischen den Angehörigen und dem Pflegeheim her. Danach liegen die Vertragsgestaltung in den Händen der Angehörigen.

Falls erforderlich, informieren sie über Selbsthilfegruppen und mögliche Anschlussheilbehandlungen der verschiedenen Kassen. Ebenso beraten sie sowohl die Patient*innen als auch deren Angehörige zum Thema Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung. Auch zu den gesetzlichen Betreuungen wissen sie Rat.

„Uns ist es wichtig, dass der Patient nach seiner Entlassung angemessen und gut versorgt ist“, macht Nicole Stolarow deutlich. „Oft hören wir: Dankeschön, dass Sie mir zugehört und geholfen haben“, erzählt Thomas Maaßen. „Das berührt und motiviert uns.“