Die Mädchen zogen in den großen Schlafsaal im Haus Bienenstock ein. Ein mulmiges Gefühl, so einen Schlafsaal kannte ich nur aus dem Krankenhaus. Aber Schlafen war ja auch nicht angesagt. Wir hatten andere Pläne. Schnell klärte sich, wer oben oder unten liegt. Schlafen? Nicht mit uns! Die Lehrerin war kaum weg, da startet ein lustiges Getümmel. Plötzlich stand sie wieder in der Tür. Stille im Schlafsaal. Und das wiederholte sich. Bis sie im Dunkeln durch den Saal schlich, aber nicht bemerkte, dass schon einige von uns durch das kleine Fenster im Duschraum einen Ausflug machten. Na, wo war denn der Schlafsaal der Jungs?
Es war nicht der einzige unerlaubte Ausflug! Aber da gab es noch diese rote Brühe. Hagebuttentee? Ja, es muss sowas gewesen sein. Morgens, mittags und abends - immer diese rote Flüssigkeit in den großen Eisenkannen und hinterher noch Spüldienst. Also musste stets ein Plan B her und der führte nach einer kleinen Wanderung in das einzige Lebensmittelgeschäft von Herongen. Hier deckte sich jeder (wer konnte) mit Süßigkeiten ein. Ein weiteres geheimes Ausflugsziel war die Kneipe am Berg. Wenn mich heute der Weg von Venlo über Herongen führt, erinnere ich mich gerne an diese Orte.