Die Hülser bekommen einen zweiten Ringbus. Das zumindest ist das Angebot von Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK Mobil. Damit entsprechen die Stadtwerke einem lang gehegten Wunsch der Hülser Kommunalpolitiker.
Stilling schwebt eine getrennte Linienführung vor: ein kleinerer Bus soll im 30-Minuten-Takt den Nordosten von Hüls anfahren. Damit würden besonders öffentliche Knotenpunkte wie das Krankenhaus bedient. Ein größerer Bus würde dann den westlichen Teil mit seiner dichten Wohnbebauung bedienen, ebenfalls im 30-Minuten-Takt. Startpunkt beider Busse wäre der Steeger Dyk, sodass die Fahrgäste der Straßenbahn zur Weiterfahrt in die Busse umsteigen könnten.
Stilling stellte sein Modell in der Hülser Bezirksvertretung vor und fand trotz einzelner Einwände eine breite Zustimmung unter den Kommunalpolitikern. „Das Konzept setzt vieles von unseren Vorstellungen um“, befand SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Reyer zufrieden. „Für uns ist das Konzept nur ein Kompromiss, bis wir eine bessere Lösung gefunden haben“, betonte hingegen Grünen-Sprecher Günter Föller, ohne die Zustimmung seiner Fraktion in Frage zu stellen. CDU-Fraktionschef Timo Kühn bemängelte: „Warum sind Tönisberger und St. Huberter Landstraße nicht eingebunden?“
Bei der Abstimmung enthielt sich denn auch seine Fraktion der Stimme. Allerdings nicht wegen sachlicher Einwände, sondern aus einem formalen Grund: „Wie sollen wir einen Beschluss fassen über eine Sache, die erst wenige Minuten zuvor vorgestellt wurde?“, ärgerte sich die stellvertretende Bezirksvorsteherin Jutta Kind-Brüggemann.
Die anderen Fraktionen stimmten dem SWK-Vorschlag zu, sodass er nun an den Krefelder Stadtrat weitergeleitet wird.
Die Grünen forderten in einem Zusatzantrag ein Ruftaxi für den Hülser Norden (Karl-Hengsten-Weg, Lookdyk, An der Lunie) einzurichten, da dieser Bereich durch den öffentlichen Nahverkehr bislang nicht ausreichend erschlossen wird. SWK Mobil-Chef Guido Stilling lehnte die Forderung ab, da zu wenige Menschen ein solches Ruftaxi in Anspruch nehmen würden. Stilling: „Wir können nicht jedem gerecht werden“. Das sahen die Politiker dennoch anders und unterstützten die Forderung an die Stadtverwaltung, die Bereitstellung zumindest zu prüfen. Lediglich die CDU-Fraktion enthielt sich der Stimme.
Im weiteren Verlauf der Sitzung diskutierte die Runde die Neugestaltung des Kirmesplatzes. Auch dabei kritisiere die CDU-Fraktion, zu spät über die Pläne informiert worden zu sein und lehnte als einzige die Überweisung an den Krefelder Stadtrat ab.