Lesehelfer für Grundschulkinder Eine Aufgabe mit Herz

Krefeld · Die Ehrenamtler des Vereins „Mentor Krefeld“ üben mit Grundschulkindern das Lesen. Wer gerne mitmachen möchte, ist willkommen. Eine Aufgabe mit Herz.

Vertieft: Um sich eigenständig in spannende Bücher vertiefen zu können, brauche viele Kinder Lesehilfen durch geduldige Erwachsene. Foto: momosu / pixelio.de

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„Viele Schüler können nicht richtig lesen“, bedauert Annekathrin Koch-Hüskes, Vorsitzende des Vereins „Mentor Krefeld“. Deshalb üben rund 100 aktive Ehrenamtler mit hiesigen Grundschulkindern das flüssige Lesen. Das ist der Zweck des Vereins.

„Dabei gilt das eins-zu-eins-Prinzip“, erklärt Helga Krall, die stellvertretende Vorsitzende. Jeweils ein Mentor übt mit nur einem Kind. Einmal in der Woche, eine dreiviertel Stunde lang. Ort des Zusammentreffens ist die Schule. 

Die Schulen sind dankbar für die Unterstützung der Ehrenamtler. Gerade in der Zeit nach Corona, in der viele Schüler nicht richtig gefördert werden konnten, ist der Einsatz der Ehrenamtler sehr gefragt. Zumal der Lehrermangel die Hilfe noch wertvoller werden lässt.

„Man bekommt von den Kindern viel zurück“, geht Vorstandsmitglied Thomas Stock stets mit Freude in die Schule. Die Kinder dürfen sich selbst ein Buch aussuchen, aus dem sie dann ihrem Mentor vorlesen. Der Mentor korrigiert, hilft weiter, wenn der Lesefluss stockt und erklärt auch schon mal unbekannte Begriffe.  

„Meist halten die Kinder eine Dreiviertel Stunde gar nicht durch“, berichtet Helga Krall aus der Praxis. „Ich lockere dann auf durch kleine Buchstabenspiele.“

Zuweilen ist die mündliche Unterhaltung mit dem Kind nicht weniger wichtig als das eigentliche Lesen. „Auch durch das Reden vergrößert sich der Wortschatz“, erklärt die erfahrene Mentorin. Zumal manche Kinder zu Hause nicht genügend Ansprache haben und dankbar sind, wenn sie einmal nach Herzenlust plaudern können.

Weil der Bedarf der Krefelder Schulen nach der Corona-Zwangspause wieder gestiegen ist, sucht der Verein noch weitere Ehrenamtler. „Man sollte schon ein halbes Jahr regelmäßig mit dem Kind üben“, erläutert Thomas Stock, „besser ist ein ganzes Schuljahr“. Aber auf Urlaub oder sonstige Unterbrechungen wird natürlich Rücksicht genommen. Ansonsten braucht ein Lesementor nur ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Pädagogisch geschult muss man nicht sein; aber Humor und Gelassenheit mitbringen und vor allem Geduld. Das Alter spielt auch keine Rolle. Viele Mentoren sind im Ruhestand.

„Wir geben den Bewerbern eine Einführung“, versichert Annekathrin Koch-Hüskes. Zudem treffen sich die Vereinsmitglieder jeden 1. Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr im Café der Mediothek am Theaterplatz.

Wer Lust auf ein Mentorat hat, kann dort einfach dazustoßen oder sich beim Verein per E-mail melden: info@mentor-krefeld.de

Infos auch: www.mentor-krefeld.de

Übrigens: jeder Mentor erhält als Dankeschön einen kostenlosen Mitgliedsausweis der Krefelder Mediothek. Dort können sie selbst nach Herzenlust Lektüre ausleihen.