Wenn man den Medienberichten und Psychologen glauben darf, sind heute viele Kinder und Jugendliche seelisch belastet. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ schrieb darüber sogar eine Titelgeschichte mit der Überschrift „Generation Krise“. Kriege, politische Unsicherheiten und Social Media- Überhäufung tragen dazu bei.
Da kommt ein Theaterstück wie „All das Schöne“ des englischen Autors Duncan Macmillan gerade recht. Das Kinder- und Jugendtheater Kresch in der Fabrik Heeder führt es auf. Premiere ist am Samstag, 20. Dezember.
Im Mittelpunkt des Ein-Personen-Stücks steht ein junger Mann (Silas Pfälzer), der in seiner Kindheit mit dem Selbstmordversuch seiner depressiven Mutter fertig werden musste.
Der Junge kommt auf einen Gedanken, der seine Mutter retten soll - und nicht zuletzt auch ihn selbst: Er fertigt eine Liste an mit all den schönen Dingen und Erlebnissen, die das Leben lebenswert machen. Zunächst sind es kindliche Eintragungen: Eiscreme, Hüpfburgen, Wasserschlachten usw. Im Laufe der Jahre ergänzt er die Liste für sich selbst immer weiter: die erste Liebe, Kaffee am Abend, Nachtwanderungen, barfuß im Park und was es weiterhin geben mag; bis die Liste fast unendlich lang geworden ist.
Das Publikum darf eigene Ergänzungen vornehmen und teils sogar selbst auf der Bühne Platz nehmen.
Obwohl das Zentralthema Depression ein überaus ernstes ist, gelang dem Autor ein lebensbejahender und sogar komischer Text.
„Jetzt in der dunklen Jahreszeit tut es gut, sich mal auf all das Schöne, was das Leben zu bieten hat, zu projizieren“, bekräftigt Regisseur und Theaterpädagoge Kilian Seeger. Und Kresch-Intendantin Isolde Wabra weist auf den kommunikativen Wert des Stücks hin: „Depression ist eine Krankheit wie jede andere. Der Umgang damit wird leichter, wenn man darüber redet.“
Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. „Sie erfahren, dass man Dinge verändern kann“, unterstreicht Wabra den positiven Impuls, den das Stück vermitteln kann. Ebenso ist es auch für Erwachsene geeignet. Schließlich können sie auch mal einen Weckruf gebrauchen.
Alle Aufführungstermine finden sich auf der Homepage des Kresch-Theaters unter www.kresch.de
Besondere Aufmerksamkeit verdient der Familientag am Sonntag, 21. Dezember. Da ist der Eintritt für Jugendliche gratis, Erwachsene zahlen nur die Hälfte.