Prostitution am Großmarkt Krefelder Straßenstrich hat sich verlagert
Krefeld · Nach dem Verbot des Straßenstrichs an Ritter-/Neue Ritterstraße sind die Prostituierten einige hundert Meter weiter gewandert. Sie gehen ihrem Gewerbe laut Polizei nun im Bereich Großmarkt/Sprödentalplatz nach.
Beschwerden gibt es laut Stadt praktisch keine.
Nach jahrelangen Bemühungen durfte die Stadt Krefeld im Dezember 2016 den Straßenstrich in den Wohngebieten im Bereich Ritterstraße/Neue Ritterstraße auch nachts verbieten. Hier zählte die Stadt zuletzt 17 Prostituierte. Das Verbot zeigte innerhalb weniger Wochen Wirkung. Verstöße sind seitdem selten.
Doch die Sexarbeiterinnen mit ihren Zuhältern, vorwiegend aus Südosteuropa, lösten sich durch das räumlich beschränkte Verbot nicht in Luft auf. Nach Informationen der Polizei verlagerte sich der Straßenstrich zunächst auf den Teil des Dießemer Bruchs, der nicht von der Verordnung erfasst wird.
Und das Geschäft mit der käuflichen Liebe "im Vorbeifahren" scheint weiter äußerst lukrativ zu sein. Im Lauf des vergangenen Jahres erweiterte sich der Straßenstrich dann laut Polizei rund um die Kreuzung Sprödentalstraße/Oppumer Straße/Dießemer Bruch.
Anwohner beschwerten sich beim Stadt Spiegel über nächtliche sexuelle Aktivitäten im Bereich der Hecken des Sprödentalplatzes an der Sprödentalstraße und über die Verdreckung des Bereichs durch Papier und Kondome.
Der städtische Ordnungsdienst traf in dem Gebiet im Frühjahr regelmäßig nach 22 Uhr zwischen zwei und vier, maximal neun Prostituierte an.
Außerdem weitete sich die Prostitution laut Polizei auf den Bereich des abends stark frequentierten städtischen Großmarkts aus. Die Damen stehen hier abends gut sichtbar an der Einfahrt in den Parkbuchten. Nach Angaben der Polizei sind die Sexarbeiterinnen zwischen Dießemer Bruch und Großmarkt bereits ab 20 Uhr anzutreffen.
Daneben registrierte die Polizei tagsüber Straßenprostituierte an der Duisburger Straße (am Ortsausgang) und am Gelleper Castellweg. Die Stadt spricht von ein bis zwei Prostituierten an Fegeteschstraße/Castellweg.
Nach Angaben der Stadt tendieren die Bürgerbeschwerden in Sachen Straßenstrich "gegen Null".
Aus Sicht der Stadtverwaltung hat die Änderung der Sperrgebietsverordnung zu keiner problematischen Verdrängung der Prostitution geführt.
Der Ratsausschuss für Ordnung und Sicherheit will das Thema anhand der nun vorliegenden Unterlagen von Stadt und Polizei auf seiner nächsten Sitzung am 28. Juni diskutieren.